Ratgeber Bootsschuhe

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Ursprünglich in den 1920ern von Paul Sperry erfunden, sind Bootsschuhe heutzutage die Norm auf jedem Boot und Segelschiff. Sperry ließ sich damals von seinem Cocker Spaniel inspirieren welcher erstaunliche Standfestigkeit auf rutschigem Boden bewies. Basierend auf den Rillen und Formen der Pfoten seines Hundes entwickelte er daraufhin die ersten Sohlen mit Fischgrätenmuster. Durch diese Anti-Rutsch Fähigkeit, der weißen Farbe der Sohle, welche keine Streifen auf dem Deck hinterließ, sowie dem individuellen Aussehen wuchs die Popularität von Bootsschuhen schnell, erst in den U.S.A., dann weltweit.

Traditionell aus Leder und barfuß getragen, gibt es heute eine Fülle an Modellen und den richtigen Bootsschuh für Damen, Herren, Skipper, Crew oder auch für Landratten zu finden, kann zur Wissenschaft werden. Zwischen den Schwerpunkten Funktionalität und Design bieten die Hersteller eine Fülle an Boots- und Segelschuhen in unterschiedlichen Farben, Formen und Preisklassen für Freizeitsegler und Profisportler an.

Vier verschiedene Typen

Wie bereits angesprochen sind Bootsschuhe auf die Bedürfnisse im Wassersport zugeschnitten und haben Straßenschuhen traditionell Rutschfestigkeit und nicht abfärbende Sohlen voraus. Da es heutzutage natürlich eine Vielzahl an Herstellern, Verwendungszwecke, Materialien und Geschmäcker gibt, werden Segelschuhe normalerweise in vier Typen von Schuhen kategorisiert. Der bekannteste ist wahrscheinlich der klassische Deckschuh aus Leder, ein eher eleganter Halbschuh, der auch oft als Freizeitschuh in amerikanischen College-Kreisen getragen wird. Racingschuhe, oder auch Regattaschuhe genannt sind wesentlich sportlicher ausgerichtet, erinnern mehr an traditionelle Sportschuhe und bestehen oft aus Synthetik. Ein weiteres Modell an Bootsschuhen entstand im Zuge der speziellen Bedürfnissen beim Segeln einer bestimmten Bootsklasse, nämlich dem Laser, Optimist und Ähnlichen. Dieses Schuhmodell ist besonders auf das sportliche und schnelle Segeln ausgelegt. Segelstiefel, ob aus Gummi und oft zur Bootsreinigung getragen, oder gefüttert und aus wasserabweisenden Materialien und somit für Hochseetörns geeignet schließen die Unterteilung ab.

Die richtige Sohle

Um selbst bei Nässe die Rutschfestigkeit auf Deck zu gewährleisten besteht die Sohle bei einem Bootsschuh häufig aus Kautschuk, eine Vorstufe des Gummis. Streifen an Bord lassen sich am leichtesten mit weißen Sohlen vermeiden. Es gibt aber auch nicht abfärbende Materialien die auch in dunkleren Farbtönen nicht abfärben. Beim Kauf sind die Begriffe rutschsicher (non-slip) und nicht abfärbend (non-marking) oft hinweisend auf genannte Eigenschaften. Des Weiteren weißt das Profil von Bootsschuhen, im Gegensatz zu Straßenschuhen, flachere und schmalere Rillen auf. So können keine Steine vom Landgang im Profil hängen bleiben und das Wasser durch die sogenannten Drainagen besser ablaufen.

Bei der Dicke der Sohle unterscheidet man oft zwischen alltagstauglich und Funktion. Dünnere Sohlen folgen eher aktuellen Design und Style Richtlinien, während dickere Sohlen Erschütterungen besser abfangen können. Gerade bei langen, anstrengenden Törns ist dies nicht nur bequemer sondern schont zudem auch die Gelenke.

Adidas Sailing BM01 Bowman Bootsschuh

Insbesondere sportliche Bootsschuhe verfügen noch über einige weitere Besonderheiten. Regatten und andere sportliche Herausforderungen stellen Ansprüche die normale Lederschuhe nicht mehr erfüllen können. Bootsschuhe bestimmter Hersteller verfügen beispielsweise über eine zusätzliche Drainage an der Ferse. So kann Wasser, das in den Schuh läuft schnell wieder aus dem Schuh heraus. Das Profil von sportlicheren Schuhen kann häufig, je nach Verwendungszweck variieren, so bieten einige Hersteller Schuhe mit Lamellen an, die den Segler besser an Deck halten sollen, während andere Segelschuhe Löcher in der Sohle haben um das Wasser schneller aus dem Schuh zu leiten. Wieder andere Bootsschuhe verfügen über eine Turn-Zone, einen Dreh-Punkt oder einen Wendebereich. Diese kreisförmige Fläche in der Sohle funktioniert ähnlich wie bei Tanzschuhen um die Bewegungsfreiheit zu erhöhen. Segler sportlicher Jollen oder Optmist-Klassen profitieren zudem von flexibleren Sohlenmaterialien. Der beweglichere Fußteil ermöglicht es effektiver mehr Geschwindigkeit aufnehmen, weil sich der Bootsschuh besser den Bewegungen der Füße und Beine anpasst. Trapezschuhe wiederum haben eine sehr voluminöse Sohle mit vielen Rillen, um einen besseren Halt am Bootsrand zu finden.

Obermaterial – zwischen Optik und Funktion

Während klassische Bootsschuhe heutzutage immer noch größtenteils aus Leder hergestellt werden, bestehen sportliche Modelle meist aus synthetischen Materialien. Natürlich gibt es auch Mischformen die sich zum Teil aus Leder aus Kunstfaser zusammensetzen.

Sebago Docksides Bootsschuhe aus Leder folgen meistens dem klassischen Optik, die sich schon in den 1930ern etabliert hat. Lederschuhe sind  im Gegensatz zu denen aus Synthetik jedoch empfindlicher und so immer eher für die Freizeit geeignet als für den Wettkampf. Da Bootsschuhe meist barfuß getragen werden ist darauf zu achten, dass das Leder möglichst geschmeidig ist. Häufig verwendete Materialien sind Nubukleder, Glattleder und Wildleder, die manchmal speziell Behandelt werden um zum Beispiel schneller zu trocknen. Eine klassische alternative zu Leder ist Canvas, also Baumwolle. Das Material ist nicht so anfällig für Schäden durch Salzwasser und eine pflanzliche Alternative zu dem tierischen Material Leder.

Sportliche Bootsschuhe aus Synthetik verfügen in der Regel über ein stabiles Gerüst aus Polyurethane mit Zwischenräumen aus Mesh (ventilierendes Netzgewebe). Das Material ist in der Regel nicht wasserdicht um das Seewasser schnell wieder aus dem Schuh führen zu können. Auch sind, je nach Funktion des Schuhs bestimmte Teile des Materials verstärkt, um Abnutzung vorzubeugen und den Fuß zu Schützen.

Musto Performance NeoprenstiefelRacingschuhe sind meist noch stärker spezialisiert, auf die speziellen Ansprüche der Athleten zugeschnitten und sind normalerweise aus Materialien wie Neopren oder einem Gummigemisch gefertigt. Hiking Boots, zum Beispiel, unterliegen meist größter Belastung. Der Sportler gleitet über die Wasseroberfläche, während er sich mit dem Fuß über einen Hiking-Gurt am Boot festhält. Die Sohle sollte flexibel sein um den Fuß gut strecken zu können und damit der Fuß nicht aus dem Schuh rutscht sind viele Modelle mit Klettriemen ausgestattet. Ein leicht geneigter Schuhschaft kann außerdem den Komfort und die Leistungsfähigkeit beim Ausreiten verbessern.

Stiefel, oft  in die Kategorien Bootsreinigung und Hochseesegeln unterteilt, bestehen häufig aus Kautschuk (zur Reinigung), oder aus atmungsaktiven und wasserdichten Materialien, die trockene Füße auf hoher See garantieren.

Die Schnürung

Wie beim Obermaterial oder bei der Sohle gibt es auch verschiedene Möglichkeiten den Bootsschuh zu schnüren. Das Material der Schnürsenkel ist meist den an die Funktion des Schuhs angepasst. So finden sich bei klassischen Schuhen häufig Glatt- oder Wildleder, bei sportlichen Segelschuhen werden Schnürsenkel aus Synthetik verwendet. Worauf in jedem Fall geachtet werden muss ist, dass ob Schnürsenklösen salzwasserbeständig sind.

Sportlichen Bootsschuhen gleichen von der Schnürung oft Tennisschuhen oder Laufschuhen. Modernere Systeme wie die Schnellschnürung, oder elastische Schnürsenkel (Bungee-Schnürung genannt) sind jedoch immer häufiger zu finden und konzentrieren sich mehr auf Funktion, denn Mode. Dazu profitieren Anhänger des schnellen und extremen Wassersport von Lösungen wie Reißverschlüssen, oder Klettverschlüssen.

Bootsschuhe – Zusammengefasst

Klassische Eigenschaften sind eine Sohle aus Kautschuk, mit einem rutschfesten, nicht abfärbenden und flachem Profil. Weiter gibt es spezialisierte Bootsschuhe für jeden Zweck vom Freizeitschuh bis zum Hiking Boot. Für ersteres genügt wahrscheinlich ein hübscher Halbschuh aus Leder. Für den Wettkampf wiederum ist ein Bootschuh aus Synthetik und mit einer sportlichen Schnürung zu empfehlen. Eine große Auswahl an Bootsschuhen, sowie weitere Informationen sind jetzt im 12seemeilen.de Online Shop zu finden.

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