Segelmanöver – Ankern

In einer einsamen, schönen Bucht vor Anker gehen und die Stille genießen, während sich andere an überfüllten Häfen um die besten Anlegeplätze streiten – der Traum vieler Segler. Damit das Ankern auch problemlos klappt und man nach einem ausgiebigen Mittagsschlaf nicht völlig entsetzt feststellen muss, dass sich das Boot verselbstständigt hat und von der schönen Bucht weit und breit nichts mehr zu sehen ist, geben wir euch an dieser Stelle einen Überblick über das richtige Ankermanöver.

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 ©Karl-Heinz Laube  / pixelio.de

Die Wahl des richtigen Ankers

Pflugscharanker besitzen aufgrund ihrer Bauweise eine sehr gute Haltekraft und können sich auch in Böden mit starkem Bewuchs besonders gut eingraben. Danforth-Anker hingegen sind vor allem für sandige und schlammige Böden geeignet. Plattenanker zeichnen sich dadurch aus, dass sie sich in Einzelteile zerlegen lassen können und dementsprechen Platz sparend sind.

 

Die Auswahl eines geeigneten Ankerplatzes

Zunächst einmal ist es wichtig, sich eine passende Stelle zum Ankern auszusuchen. Denn nicht überall kann man nach Belieben den Anker werfen. Wichtig ist, dass sich der Anker gut in den Grund eingraben kann. Am besten eignen sich dafür Lehmböden oder fester Sand, während Orte mit starkem Unterwasserbewuchs gemieden werden sollten. Hilfreich sind auch Seekarten oder Revierführer, in denen passende Ankerplätze aufgelistet sind. Neben dem Ankergrund spielt auch die Wassertiefe eine entscheidende Rolle. Generell sollte die Ankerkette mindestens fünfmal so lang sein wie die Wassertiefe, damit die Kette im richtigen Winkel zum Grund aufliegen kann.

Zudem sollte bei ablandigem Wind, d.h. bei Wind, der vom Land auf die See hinaus weht, geankert werden. Sollte der Anker brechen, besteht so nicht sofort die Gefahr einer Strandung. Des Weiteren sollte genug Platz zur Verfügung stehen, da sich das Boot um 360° drehen kann. Innerhalb dieses sogenannten Schwojkreises muss das Wasser an jeder Stelle tief genug sein.

 

Ankermanöver

Nachdem der Ankerplatz erkundet wurde, beginnt das eigentliche Ankermanöver. Dazu wird gegen den Wind der Punkt angefahren, an dem der Anker schließlich liegen soll. Wenn das Boot zum Stehen gekommen ist, erteilt der Skipper das Kommando „Fallen Anker“. Daraufhin wird so viel Ankerkette gesteckt, bis der Anker den Grund erreicht.

Anschließend wird die Ankerkette möglichst gerade am Grund ausgelegt. Dazu wird langsam rückwärts gefahren und währenddessen die Kette nachgegeben.

Nachdem genug Kette ausgelegt wurde, ist es wichtig den Halt des Ankers zu überprüfen. Dazu kann beispielsweise im Leerlauf mit eingekuppeltem Rückwärtsgang die Ankerkette angespannt werden, um so zu testen, ob der Anker auch bei stärkerem Wind hält.

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