Grünes Segeln – Alles für die Umwelt

Wie kann umweltfreundlicher gesegelt werden?

Gewissenhaft mit der Umwelt umgehen, die Tier- und Pflanzenwelt nicht unnötig stören und das Ökosystem versuchen aufrecht zu erhalten. All das sollte ein Jeder von uns berücksichtigen. Auch beim Segeln sollte der Schutz der Umwelt ein wichtiges Thema sein. Es wird nicht umsonst auf zahlreichen Segelinformationsseiten behandelt.

Es gibt eine Reihe an Möglichkeiten “grüner” zu segeln und mehr Acht auf seine Umgebung zu geben. Wie das geht, liest du hier!

Tierreich und Vegetation

Um die Tier- und Pflanzenwelt nicht unnötig zu stören, gibt es ein paar Richtlinien, welche du beim nächsten Segelausflug versuchen solltest zu beachten.
Es ist immer eine große Versuchung, wenn Wale, Delfine oder andere seltene Meereslebewesen auf See gesichtet werden, so nah wie möglich an sie heran zu fahren um ein gutes Bild von ihnen zu erhaschen, um der Tiere willen sollte das jedoch unterlassen werden. Ein Foto zu schießen, klappt auch aus einiger Entfernung.

Wenn Vogelschwärme auf dem Wasser oder Seehundgruppen an Uferbänken erblickt werden, einfach die Geschwindigkeit drosseln und einen großen Bogen fahren, somit werden die Tiere nicht gestört und das Segeln kann weiter gehen. Es empfiehlt sich ein Mindestabstand von 300 bis 500 Metern zu den einzelnen Tiergruppen.

Sand- und Schlammbänke sowie Uferhölzer sind beliebte Aufenthaltsorte für viele Vögel. Damit das Federvieh seine Pause ungestört verbringen kann, einfach auch hier auf den Abstand achten.

Schilfgürtel, Röhrichtbestände und andere dicht bewachsene Uferpartien sollten so gut es geht vermieden werden, um Fische, Kleintiere, Vögel und Pflanzen nicht zu gefährden.
Zusätzlich gilt auch bei seichtem Wasser Vorsicht, da dies ein beliebter Ort für Fische ist, um zu laichen. Besonders beim Lichten des Ankers, sollte darauf geachtet werden, dass keine Riffe oder sonstige Vegetation zerstört wird. Darüber hinaus ist es ratsam sich vor einem Segeltörn gut über die geplante Route zu informieren. Falls diese Naturschutzgebiete beinhalten sollte, einfach den Kurs für dieses Gebiet ändern.

 

Die Entsorgung

Das Meer ist keine Mülltonne!
Natürlich ist überwiegend den Seglern dieses bewusst, dennoch schadet es nicht, dich explizit mit dem Thema Entsorgung näher auseinander zu setzen.

 

Abfälle, die sich über die Zeit an Bord anhäufen, sollten gesammelt, getrennt und in dafür vorgesehen Entsorgungscontainer, welche sich in den meisten größeren Häfen befinden, entsorgt werden. Gleiches gilt auch für die Bordtoilette, denn in der Regel gibt es hierfür Abwasserpumpstationen, an denen das Schmutzwasser beseitigt werden kann.
Sehr vorsichtig solltest du mit der Entsorgung von Altöl umgehen, denn bereits durch einen kleinen Tropfen Öl kann großer Schaden entstehen.

Strom & Motor

Segeln ist von Haus aus die umweltschonendste Variante der Fortbewegung auf dem Wasser. Doch auch hier geht es oft noch grüner:
Anstelle eines Benzin- oder Dieselmotor einfach auf einen Elektromotor umsteigen und wenn diese nicht im Einsatz sind, solltest du sie ausschalten, um unseren Lebensraum nicht unnötig durch Abgase und Lärm zu belasten.
Den sonstigen Stromhaushalt am besten mit Photovoltaikanlagen oder Windgeneratoren kontrollieren. Denn was gibt es auf See meist zu genüge und scheint endlos zur Verfügung zu stehen? Genau, Wind und Sonne.

Öl & Treibstoffe

Du als Bootseigner musst unbedingt darauf achten, dass keinerlei Öl oder Treibstoff ausläuft! Sollte dies der Fall sein, muss der Schaden sofort behoben werden!
Es besteht die Möglichkeit ölabsorbierende Kissen zu verwenden, diese werden einfach unter den Motor im Kielraum angebracht. Bitte kontrolliere diese von Zeit zu Zeit.
Wenn der nächste Ölwechsel ansteht, solltest du an eine Ölwechselpumpe denken, welche das Öl in einen auslaufsicheren Behälter füllt. Auch der Ölfilter sollte am besten mit einem absorbierenden Kissen umwickelt werden.

Wie schon erwähnt, ist bei der Entsorgung von Altöl allergrößte Vorsicht geboten. Die Entsorgung darf nur in dafür vorgesehene Container erfolgen.
Auch beim Befüllen eines Benzin- oder Dieselmotors musst du unbedingt darauf achteten, dass kein Treibstoff ins Wasser tropft.

Reinigungsmittel

Es kann noch mehr für unser sensibles Ökosystem getan werden, z.B. bei der Reinigung des Bootes. Es empfiehlt sich umweltfreundliche Reinigungs- und Erhaltungsmittel zu verwenden, da diese die Flora und Fauna nicht beeinträchtigen. Du solltest gut überlegen, ob der Gebrauch von Biozidhaltigen Antifoulingen Produkten wirklich notwendig ist. Es verhindert zwar den Bewuchs eines Segelbootes, wirkt aber auch schädigend auf andere Organismen. Es sollte also eine naturverträglichere Alternative genutzt werden.

Auch der Deutsche Seglerverband weist in seinem Blog über Antifouling darauf hin und bietet sogar verschiedene Möglichkeiten: “Silikon- und Teflonbeschichtungen, biozidfreie erodierende/selbstpolierende Systeme oder spezielle mechanische Reinigungsverfahren werden bereits auf dem Markt angeboten. Auch anorganische Zinkverbindungen stellen sinnvolle Alternativen dar.”

Aber nicht nur unser Boot kann auf umweltfreundliche Pflegeprodukte umsteigen, auch du als Segler selbst, sollte sich Gedanken über seine eigenen Pflegeprodukte machen, wie Duschgel, Shampoo oder Sonnencreme, denn diese enthalten oftmals Chemikalien, die der Natur genauso schaden können.

Bei dem nächsten Kauf einfach mal darauf achten und eventuell auf eine ökologische Alternative zurückgreifen.

Das Segeln an sich ist schon ein relativ umweltfreundlicher Sport, aber es gibt gewisse Bereiche, die noch verbesserbar sind und die das Tierreich und unsere Vegetation noch mehr schützen können. Wir alle können immer noch mehr dafür tun, um die vergangenen Fehler wieder gut zu machen und es primär in der Zukunft anders zu gestalten.


Vor allem die Befreiung der Ozeane von Müll ist ein Punkt der in Angriff genommen werden sollte. Jedes Jahr sterben mehr als 1000 Seevögel, Schildkröten und andere Meeressäugetiere an den Folgen von Plastikmüll.
Wir werden zwar nie genug für unseren Lebensraum tun können, doch es wird nie schaden selbst mit anzupacken und den Müll, der am Strand oder im Meer entdeckt wird, mitzunehmen und standardgemäß zu entsorgen.

Wir sagen ganz klar JA! zum Grünen Segeln.

Bist du auch schon grün unterwegs? Wie gestaltest du deinen Segeltörn grüner? Verrate es uns in den Kommentaren!

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