Bordelektronik – Wie viel muss wirklich sein?

 

Heutzutage kann jegliche Elektronik für ein Segelboot gekauft werden, was komfortabel ist und das Segeln erheblich erleichtern kann, aber ist es wirklich nötig oder reicht oftmals schon eine kleine Auswahl an elektronischer Ausrüstung?

Was braucht ein Segler auf See tatsächlich? Und gibt es auch Alternativen die kein Strom benötigen? Wir geben dir hier die Antworten!

 

Die Meinungen könnten unterschiedlicher nicht sein. Auf der einen Seite ist man der Ansicht, ein Kompass, ein GPS-Gerät und Wind reichen völlig aus um die Segel zu setzen. Die andere Front ist der Meinung ohne UKW-Seefunkgerät, Autopilot, Seekartenplotter, Radar, Echolot, Satellitentelefon und und und…  geht gar nichts mehr.

Was jedoch ein Jeder bedenken sollte, sobald die Elektronik ausfällt, bist du auf dich und dein Wissen angewiesen.  Was bringt es, wenn man den allerneuesten Kartenplotter mit vielen Features hat, aber nicht einmal eine normale Seekarte lesen kann? Am besten sollte es möglich sein die grundlegende Ausrüstung auch ohne Strom an Bord betreiben zu können.

Die vier wichtigsten Bereiche der Bordelektronik, welche ein Bootseigner abgedeckt haben sollte sind: Stromversorgung, Navigation, Antrieb und Notfallausrüstung.

Stromversorgung

Bootsbatterien werden an Bord en masse benötigt, schon alleine für die Beleuchtung. Sie sollten daher am besten aufladbar sein, wenn für längere Zeit kein Land in Sicht ist.

Der ein oder andere setzt hierbei auf den Diesel- oder Benzinmotor, welcher auch zuverlässig funktionieren kann, aber was passiert, wenn der Diesel oder das Benzin ausgeht? Für das Boot selbst stellt es kein Problem dar, wenn kein Wind geht, dümpelt man eben durch die Flaute, jedoch für den Rest der Bordelektronik kann es durchaus problematisch werden. Und gerade heute in Zeiten von hohen Schadstoffbelastungen sollte auch die Umweltverträglichkeit ins Auge gefasst werden.

Auch ein Gas Generator kann zwar gute Leistungen bringen, birgt allerdings ebenso ein Treibstoffproblem mit sich.

Deshalb sind der Windgenerator und die Solaranlage echte Alternativen, auch wenn ein Windgenerator ziemlichen Lärm verursachen kann, doch ist es eine sehr umweltfreundliche und vor allem ökologische Alternative. Aber was funktioniert am besten?

Die Mischung macht’s.
Ein gut funktionierender Wind- und Solargenerator und ein anderen zusätzlichen Stromerzeuger (Gas, Benzin oder Diesel), welcher als Backup-Stromversorgung fungiert, stellen die perfekte Ausrüstung dar.

 

Navigation

Was eine gute Navigationstechnik ist, ist Ansichtssache. Ein Mancher kann nur mit Echolot, UKW-Seefunkgerät, Seekartenplotter, Radar, Autopilot und Satellitentelefon ins Meer stechen.

Doch in den meisten Fällen kann ein Segler auch mit weniger auskommen.

Ohne die Navigationsleuchten und Positionslichter geht heute nichts mehr, vor allem wenn durch die Nacht gesegelt wird.  Aber auch bei schlechten Wetterbedingungen verlangt es nach den Leuchten. Diese sind notwendig, damit der Bootseigner selbst etwas sehen kann und auch andere Segler in Entfernung über die Situation des Bootes Bescheid wissen. Zumindest die Standardbeleuchtung sollte vorhanden sein.

Backbordseite rotes Licht, Steuerbordseite grünes Licht und für das Hecklicht eine weiße Leuchte, je nach Größe des Bootes, können die Anforderung dennoch variieren.

Von Vorteil wären zusätzliche Sonderlicher, welche genauere Auskunft über die Situationen des Bootes geben, wie z.B. rot, weiß, rot manövrierbehindert oder rot , rot manövrierunfähiges Boot.

Die wichtigste Funktion der Lichter ist die Kollision zweier Boote zu verhindern.

Ein Echolot, ist eine bequeme Variante um die Wassertiefe messen zu können, wohingegen das Handlot zwar eine veraltete, aber dennoch effektive und stromfreie Option darstellt.

Mit einem Funkgerät wird nichts falsch gemacht, zumal es in Notsituation mehr als hilfreich seien wird. Ob es unbedingt ein UKW-Seefunkgerät notwendig ist, bleibt jedem selbst überlassen.

Ein Schiffsnavigationsgerät, welches eine elektronische Seekarte anzeigt und einem immer die aktuellsten Informationen übermitteln kann, kann ein hervorragender Luxus sein. Ein Seekartenplotter kann äußerst hilfreich und eine große Erleichterung sein, aber niemand wird einen Segler davon abhalten, auf die Elektronik zu verzichten und nur eine Seekarte mitzunehmen. Wer im Kartenlesen geübt ist und nicht unbedingt eine Weltreise plant, für den reicht sie aus. Jedoch sollte heute grundsätzlich ein GPS Gerät Griffbereit sein.

Hier empfiehlt sich gegebenenfalls ein fest installiertes und ein Hand GPS um auf Nummer sicher zu gehen. Mit zusätzlich einem Sextanten an Bord, hat der Bootsführer die Möglichkeit auf Elektronik zu verzichten und es ist zugleich noch ein Backup, falls die GPS-Geräte ausfallen sollten. Allerdings sollte vorher ein grobes Wissen der Astronavigation angeeignet werden, um ein Sextant überhaupt nutzen zu können.

Ein weiterer Punkt der elektronischen Navigationsausrüstung ist der Autopilot. Das Boot wird sozusagen von selbst gesteuert, der Bootseigner kann sich bei leichten Seegang entspannt zurück lehnen, einen Kaffee trinken, die Aussicht genießen oder sein Logbuch pflegen.

Die stromfreie Variante, die Windfahnensteuerung, die kurz gesagt, ein mechanisch betriebener Autopilot ist, welcher wie erwähnt keinen Strom benötigt. Also eine gute Lösung für diejenigen unter euch darstellt, die wirklich versuchen nur das nötigste an Elektronik an Bord zu haben.

Die gänzlich unerschrockenen verlassen sich auf die gute alte Windfahne, die bei aufmerksamer Seefahrt ihren Zweck durchaus erfüllt und der Segler hält stets das Ruder in der Hand.

Zusammengefasst ist folgendes an Navigationselektronik zu empfehlen:
Positionslichter und Navigationsleuchten, GPS-Gerät, Autopilot/Windfahnensteuerung und wenn es eine größere Reise sein soll, erweist sich der Seekartenplotter sicherlich als sinnvoll.

 

Antrieb

Dass das Segelboot hauptsächlich durch Wind und Segel an Geschwindigkeit gewinnt ist selbstredend, doch so manch einer versetzt seinem Boot ein wenig extra Antrieb. Sei es ein Einbau- oder Außenbordmotor. Bootsmotoren können das Segler Dasein um einiges komfortabler gestalten. Zum einen kann bei Flaute die Fahrt fortgesetzt werden, zum anderen ist das manövrieren, vor allem im Hafen einfacher. Als Bootsmotoren kommen Diesel-, Benzin-, Gas-, Elektro- oder sogar Solarmotor zum Einsatz.

Niemals vergessen werden sollte die Notfallhilfe.

Hierfür kommen ein Funkgerät bzw. ein Satellitentelefon oder ein Epirb Notfall Gerät in Frage. Eine Seenotboje ist eine gute Lösung, sollte aber am besten ebenfalls mit einem GPS-Gerät ausgestattet sein.

 

Auf welche Bordelektronik kannst du nicht verzichten? Schreib es uns in die Kommentare!

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