Opferanoden für Boote – deine Entscheidungshilfe

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Korrosionsschäden an Ruderblatt, Kiel, Ankerwelle & Co. sehen nicht nur unschön aus, sondern können auch ziemlich schnell kostspielig für dich werden. Dabei ist es relativ einfach, Metallbauteile am Unterwasserschiff vor Korrosion zu schützen. Du solltest lediglich bei der Wahl und Montage von Opferanoden auf ein paar wesentliche Dinge achten.

Wofür werden Opferanoden verwendet?

Kommt ein Metall mit Feuchtigkeit in Berührung, greift der im Wasser gelöste Sauerstoff das Material an. Um Schäden am Motor und anderen metallischen Gegenständen, die mit Wasser in Berührung kommen, vorzubeugen, werden Opferanoden eingesetzt. Diese weisen eine negativere Spannung als das zu schützende Metall auf. Dadurch geben erst die Opferanoden ihre Elektronen an den Sauerstoff ab, bevor Motor & Co. angegriffen werden. Sie opfern sich sozusagen dafür auf, um andere Metalle zu schützen.

Welche Anoden sind für dein Schiff geeignet?

Opferanoden unterscheiden sich in erster Linie aufgrund des verwendeten Materials. So gibt es Anoden aus drei unterschiedlichen Metallen: Zink, Aluminium und Magnesium. Je nachdem wie hoch die Salzkonzentration im jeweiligen Revier ist, sollten unterschiedliche Anoden verwendet werden. Zinkanoden werden beispielsweise speziell für Salzwassergebiete eingesetzt. Anoden aus Magnesium hingegen sind für Süß- und Brackwasser geeignet und weisen gegenüber Zink und Aluminium eine höhere Potentialdifferenz auf. Aluminiumanoden werden hauptsächlich im Süßwasser verwendet, schützen aber auch aufgrund ihrer speziellen Legierung zuverlässig in Brack- und Salzwasser. Zudem zeichnen sich Anoden aus Aluminium dadurch aus, dass sie im Vergleich zu Zinkanoden eine bis zu 50% längere Lebensdauer haben, leichter sind und über ein höheres Wirkungspotential verfügen.

Wenn du nun die richtigen Anoden ausgewählt hast, stellt sich nun die Frage, wie viele Anoden du für den optimalen Schutz benötigst. Die Menge ist abhängig von der Oberflächengröße des Unterwasserschiffes. Je größer dein Boot ist, desto mehr Anoden benötigst du. Hier findest du eine Übersicht über die jeweiligen Oberflächengrößen der Unterwasserschiffe und den dazugehörigen Mengenangaben der unterschiedlichen Opferanoden.

Oberfläche m²

Aluminium in kg

Magnesium in kg

Zink in kg

5 – 10

0,5

0,5

5,5

10 – 20

1,0

1,5

9,5

20 – 30

1,5

2,5

15,0

30 – 40

2,0

3,0

20,0

40 – 50

2,5

4,5

25,0

So benötigt beispielsweise ein Boot, das in Salzwassergebieten unterwegs ist und eine Oberflächengröße von 25 m² hat, Zinkanoden mit einem Gesamtgewicht von 15 kg oder alternativ Aluminiumanoden mit einem Gesamtgewicht von 1,5 kg.

Wie werden Anoden am Schiff angebracht?

Je nach Modell werden Anoden unterschiedlich am Boot befestigt. So lassen sich die Opferanoden entweder anschrauben oder festschweißen. Bei Wellenanoden musst du darauf achten, dass sie den richtigen Wellendurchmesser aufweisen, damit sie problemlos auf den Wellen der Schiffsschrauben angebracht werden können. Generell solltest du sämtliches Metall am Boot, das mit Wasser in Berührung kommt, mit Hilfe von Opferanoden vor Korrosion schützen.

Wann müssen Anoden gewechselt werden?

Da Opferanoden mit der Zeit zerstört werden, müssen sie in regelmäßigen Abständen durch neue ersetzt werden. Je nach Fahrgebiet, Schraubensorte und dem Zustand des Bodenanstrichs ist der Verschleiß dabei unterschiedlich. Ganz gleich, ob es sich um Anoden aus Magnesium, Aluminium oder Zink handelt – Opferanoden solltest du spätestens dann austauschen, wenn sie zwischen 70 – 80 % aufgebraucht sind, da sie dir sonst keinen zuverlässigen Schutz mehr bieten. Die meisten Bootsbesitzer wechseln ihre Opferanoden beim alljährlichen Auftrag eines neuen Antifoulings auf das Unterschiff aus. Dabei solltest du allerdings darauf achten, dass weder die Anoden, noch die unmittelbare Fläche außen herum einen Farbkleckser abbekommt, da sie sonst evtl. nicht mehr richtig funktionieren.

9 Gedanken zu „Opferanoden für Boote – deine Entscheidungshilfe

  1. Pingback: Anoden auf ein Aluminium Segelboot - vela dare | vela dare

  2. Danke für die Informationen zu den Opferannoden, wäre noch interessant zu wiessen wie eine optimale Verteilung der Opferannoden aussehen würde.
    Bei einem Alu boot 16Meter.

    Beste Grüsse
    Pit

  3. Kann mir mal jemand erklären, warum die Pocken sich hauptsächlich auf Metall absetzen obwohl alles mit Antifouling gestrichen ist. Liegt das an den galvaischen Strömen? Denn der Rumpf ist einwandfrei.

  4. Moin ich hab da mal ne frage und zwar hab ich ein 9m stahlboot 2.80b
    Was brauche ich da für Opferanoden und wie viele und wo sollte ich sie am besten hin setzen mfg Clemens

  5. Pingback: Anoden: Magnesium, Aluminium oder Zink? - BootAhoi.de

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