Sailing Conductors – getrieben von den Schallwellen dieser Welt – Teil 1

Sailing Conductors

Seit April 2011 sind die fertigen Tontechnik-Studenten, Captain Ben Bart und Smutje Hannes in der Welt unterwegs. Die Sailing Conductors, wie sich sich als Team nennen, bereisen mit Marianne, einer Rawson 30 und technischem Equipment die sieben Weltmeere, um Musik zu sammeln. Die Klänge der zahlreichen Häfen, die sie bereits besucht haben, sind inzwischen auf dem Album „AAA“ zu hören. Per E-Mail von der anderen Seite der Erdkugel haben Hannes und Ben dem 12seemeilen.de-Team ein paar Fragen beantwortet.

Da zwei, die auf Reisen sind, viel zu erzählen haben, wurde dieser Beitrag aufgeteilt. Im ersten Part wird das Projekt vorgestellt, aufgeklärt, was das alles mit Segeln zu tun hat und welche Route die Sailing Conductors bei der Durchquerung der Welt eingeschlagen haben.

Was ist das Ziel des Projekts?

Wie es dem Blog zu entnehmen ist, geht es den zwei Abenteurern eigentlich um die Verwirklichung eines künstlerischen Konzept aus den 60er Jahren. Um es kurz zu halten: Die Kunst ist nicht das Werk selbst, sondern der Gedanke, der hinter dem Ganzen steht. In Bezug auf das Projekt der Sailing Conductors sieht das wie folgt aus: Beide Freunde nehmen mit Musikern auf der ganzen Welt Musiksequenzen oder gleich fertige Songs auf. Dem nächsten Künstler an einem anderen Ort wird das Stück vorgespielt. Dieser hat dann die Freiheit das Musikstück individuell zu bearbeiten, es zu verändern oder es zu belassen, wie es ist. So musizieren zahlreiche Musikschaffende aus aller Welt zusammen, obwohl sie sich nie getroffen haben. Zum Schluss entsteht ein gemeinsames Album.

Wieso gerade Segeln? Das war die erste Frage, die sich mir beim Lesen des Blogs stellte. Ein Van oder vielleicht auch ein Rad hätten die beiden besser in das Inland transportieren können, oder?

Und so gibt Hannes in seiner E-Mail zu: Segeln ist zwar die teuerste Art unbequem zu reisen, allerdings für uns die einzige Möglichkeit in finanzieller Hinsicht, günstig um die Welt zu kommen – wir haben unser Haus immer dabei – und auf der anderen Seite brauchen wir ja auch einiges an Equipment, das sich sonst schlecht transportieren lassen würde. Ein extrem großer Pluspunkt des Segelns ist aber auch der, dass wir fast ganz normal schlafen und arbeiten können, während die Marianne sich selbst in den nächsten Hafen steuert. Vor allem die großen Überfahrten sind für uns intensive Arbeitszeiten am Rechner, wo wir von Sonnenaufgang bis -untergang Dank der Solarenergie unsere Aufnahmen arrangieren, mischen und Videos schneiden können.

Warum gerade diese Route? Soweit ich weiß, gibt es mehrere mehr oder wenige bequeme Wege die Welt mit Boot zu besichtigen?

In der E-Mail erzählt Hannes dann weiter, dass sie in der Karibik zurzeit auf sehr viele Deutsche treffen. Sie beginnen von dort die Welt zu umsegeln. Verdutzt werden die Sailing Conductors dann häufig angeschaut. Denn die beiden Abenteurer berichten, dass sie den größten Teil der Länder, die bei den anderen noch zu besuchen sind, bereits gesehen haben. Dabei war die Strecke von Beginn an keineswegs so geplant, wie sie sich letztendlich ergeben hat. Statt in Australien den Anker zu lichten, mussten sie von den Salomonischen Inseln starten. Erst dort hatten sie ein günstiges Boot erwerben können. Eigentlich wollten die zwei Freunde über den Suezkanal zurück nach Europa, aber da waren die Piraten. Eigentlich sollte es dann vorbei am Kap der guten Hoffnung gen Heimat, aber dann war Südamerika so nah. Und jetzt sieht ihre Route vor die Ostküste der USA anzusteuern. Wer weiß wohin es sie noch verschlägt?

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