Bootsschuhe

Ein guter Bootsschuh gehört zu der Grundausstattung jedes Seglers. Er bewirkt, dass der Sportler genügend Halt und Grip und dadurch Sicherheit bei seinen Bewegungen an Deck eines Bootes hat. Dieser Halt resultiert aus dem speziellen Sohlenprofil in Verbindung mit einer Rundum-Schnürung. Bootsschuhe können aus verschiedensten Materialien wie Leder, Dry-Mesh oder Leinen gefertigt sein. Alle haben gemeinsam, dass sie seewasserfest, atmungsaktiv und schnell trocknend sind, um maximalen Komfort und maximale Haltbarkeit beim Wassersport zu erreichen.


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Der Bootsschuh eine Herausforderung

Den richtigen Bootsschuh für Skipper, die Crew oder auch für Landratten zu finden, kann zur Wissenschaft werden. Die heutigen Warenhäuser, Boutiquen und Online-Shops bieten nicht nur funktionale Bootsschuhe oder schöne Bootsschuhe, sondern auch Modelle, die beides miteinander vereinen. Es gibt hochwertige Segelschuhe von teuren Marken. Aber auch Schuhe, die den Geldbeutel nicht so sehr strapazieren, sind erhältlich. Gleichzeitig gibt es eine Fülle an unterschiedlichen Farben, Formen und Schnürsystemen. Ob in der Freizeit oder als Profisportler, jeder Segelnarr findet ein Modell, das seinen Wünschen entspricht und optimal zu einem passt.


Die Geschichte hinter dem Segelschuh

Diese Fülle an Modellen war aber nicht immer so, denn zunächst musste der spezifische Bootsschuh erst einmal erfunden werden. In den 1930er Jahren entstand der erste Bootsschuh für Skipper, Crew und für alle anderen Freunde des Segelsports. Das Geburtsland der Bootsschuhe und Segelschuhe ist die USA. Ein leidenschaftlicher Hobbysegler entwickelte ein Modell, das speziell auf die Bedürfnisse im Segelsport konzipiert war. Der Schuh vereinte Qualitäten wie Flexibilität, eine stabile Gummisohle und Salzwasserbeständigkeit. Zudem sollte er barfuß getragen werden können. Das erste traditionelle Modell bestand noch aus Leder.


Der Bootsschuh wird Mode

In den 1980er Jahren wurde der Bootsschuh auch in der Mode populär. Stars, Sternchen und Modemagazine feierten den sportlich eleganten Treter. Der Schuh setzte sich des Weiteren in anderen Sportarten wie dem Reitsport oder Tennis durch. Er passte optimal zum Power-Look dieser Zeit, denn er ist elegant und sportlich zugleich. Wurden in den Anfangsjahren eher gedeckte Farben bevorzugt, so erhält der Bootsschuh heutzutage ein neues Design. Farben in jeglichen Kombinationen sind so angesagt wie nie. Heute ist ein Segelschuh auch bei Landgang tragbar und noch immer ein Teil der Mode. Häufig lässt sich nicht auf den ersten Blick richtig beurteilen, ob ein Bootsschuh tatsächlich ein Bootsschuh ist oder eher zur Kategorie Urban Streetwear gehört. Forschung und Entwicklung im Segelsportbereich haben innovative, neue Materialien hervorgebracht, die sich gut für Bootsschuhe eignen. Besonders sportive und funktionale Segelschuhe bestehen inzwischen aus Synthetik, aus dem beispielsweise auch Laufschuhe oder Trainingsschuhe gemacht werden. Das bedeutet aber nicht, dass Skipper und Crew auf ein attraktives Design verzichten müssen, denn die Hersteller sind um ein stimmiges Gesamtkonzept von Funktionalität, Design und Bezahlbarkeit bemüht. Es zeigt sich, dass der Bootsschuh nicht irgendein beliebiger Schuh ist, sondern eine Geschichte in drei Etappen erzählt. Welche Merkmale für einen Deckschuh jedoch trotz aller Tauglichkeit für den Straßenverkehr unabdingbar sind, soll nun im Folgenden besprochen werden.


Warum Bootsschuhe?

Warum aber Bootsschuhe? Können es nicht einfach die Sportschuhe sein, die auch zum Lauftraining getragen werden? Nein, das geht nicht. Denn wie bereits angesprochen, verfügen Bootsschuh über einige Besonderheiten im Gegensatz zu anderen sportlichen Schuhen, die auch im Alltag verwendet werden. Dabei ist zu beachten, dass Segelschuhe in vier Typen von Schuhen kategorisiert werden sollten. Zunächst gibt es den klassische Deckschuh aus Leder. Es handelt sich dabei um einen eher eleganten Halbschuh. Die Form erinnert an einen Mokassin, also den Schuh der Ureinwohner Nordamerikas. Auch Slipper mit einer Bootsschuhsohle können als Segelschuh betrachtet werden. Diese Form ist zu unterscheiden vom Racingschuh. Alternativ kann er auch Regattaschuh genannt werden. Es handelt sich dabei um einen Bootsschuh, der wesentlich sportlicher ist und auf Eleganz verzichtet. Material und Form erinnern stark an einen traditionellen Sportschuh. Häufig besteht der Schuh aus Synthetik und verfügt in Abhängigkeit für welchen Wassersport er genutzt wird über verschiedene Extras. Ein weiteres Modell an Bootsschuhen entstand im Zuge der speziellen Bedürfnissen beim Segeln einer bestimmten Bootsklasse, nämlich dem Laser, Optimist und Ähnlichen. Dieses Schuhmodell ist besonders auf das sportliche und schnelle Segeln ausgelegt. So ist diese Form im Vergleich zu allen anderen Bootsschuhen äußerst speziell und etwas für leidenschaftliche Sportsegler. In die vierte Kategorie gehört der Segelstiefel. Unterschieden wird hier in zwei Modelle. Das eine ist eher ein Schuh, der tatsächlich aus Gummi besteht. Dieser Bootsschuh wird beispielsweise zum Reinigen des Boots getragen. Es gibt aber auch Stiefel, die sich besonders für Hochseetörns eignen. Diese sind häufig gefüttert, verfügen über einen hohen Tragekomfort und bestehen aus wasserabweisenden Materialien und Leder. Im Folgenden werden die einzelnen Komponenten eines jeden Bootschuhs besprochen. Behandelt werden die Eigenschaften von Obermaterialien, Sohlen und Schnür-Systemen. Dabei steht nicht immer die Mode und ihre Grundsätze im Vordergrund.


Die Sohle macht den Bootsschuh

Die richtige Sohle macht einen Schuh erst zu einem Bootsschuh. Gerade beim Betrachten des Profils wird deutlich, wie unterschiedlich die Ansprüche an ein Modell zum Segeln und an ein Modell für den Straßenverkehr sind. Dies erklärt die Notwendigkeit für einen speziellen Schuh für den Sport zu Wasser. Die Sohle bei einem Bootsschuh besteht häufig aus Kautschuk, eine Vorstufe des Gummis. Dies ist notwendig, um die Rutschfestigkeit zu gewährleisten, sodass jedes Crewmitglied sich besonders bei Nässe an Bord halten kann. Gleichzeitig gilt: es dürfen keine Streifen an Bord entstehen. Daher ist die Sohle häufig in weißer Farbe gehalten. Oft werden diese spezifischen Eigenschaft mit den englischen Begriffen non-slip / rutschsicher und non-marking / nicht abfärbend bezeichnet. Besonders früher, als das Deck häufig noch komplett aus Teak bestand, war es wichtig das Holz nicht zu beschädigen oder übermäßig zu strapazieren. Im Normalfall verfügen Straßenschuhe über tiefe Rillen in der Sohle. Bei Bootsschuhen dagegen ist sie gänzlich flach, nur schmale Rillen durchziehen das Gummi. Dies sind die sogenannten Drainagen. Sie helfen das Wasser besser ablaufen zu lassen. In Straßenschuhen verhaken sich oft kleine Steine im Profil. Das kann zur Folge haben, dass diese Steinchen Kratzer auf dem Bootsdeck hinterlassen. Bei Bootsschuhen dagegen kann sich im flachen Profil nichts festsetzen. Des Weiteren variiert die Sohle eines Bootsschuhs in ihrer Dicke. Vergleicht man unterschiedliche Modelle fällt auf, dass manche Lederschuhe über eine dickere, andere wiederum über eine dünnere Gummisohle verfügen. Häufig wirken die Bootsschuhe mit einer dünnen Sohle eher alltagstauglich als jene, die über einen robusten Unterbau verfügen. Letztendlich sollte aber bei Bootsschuhen nicht Design und Style die Entscheidung für oder gegen einen Schuh dominieren sondern eher die Funktion. Der Vorteil bei einer dicken Sohle ist der, dass durch die dickere Sohle Erschütterungen besser abgefangen werden. Sprünge werden durch das dicke Gummi besser gedämpft. Das ist gerade bei langen, anstrengenden Törns nicht nur bequemer sondern schonen zudem die Gelenke. Eine dünne Sohle kann eine solche Arbeit nicht leisten. Wichtig zu erwähnen ist, dass die Sohle eines Bootsschuhs ihre Eigenschaften verliert, wenn er regelmäßig im Straßenverkehr getragen wird. Zusammenfassend verfügen Deckschuhe über eine dicke Kautschuksohle mit wenig Profil und schmaler Drainage.


Je sportlicher, desto spezieller der Bootsschuh

Bei sportlichen Bootsschuhen ist es ähnlich, häufig aber verfügen sie aber noch über einige Besonderheiten. Warum das so ist, ist schnell erklärt. Denn Bootsschuhe aus Leder sind Modelle, die bei schönem Wetter, für ruhige Törns oder häufig auch am Hafen getragen werden. Es braucht aber auch sicheres Schuhwerk für Regatten und andere sportliche Herausforderungen für den Segler. Bootsschuhe bestimmter Hersteller verfügen beispielsweise über eine zusätzliche Drainage an der Ferse. So kann Wasser, das in den Schuh läuft schnell wieder aus dem Schuh heraus. Gleichzeitig variiert das Profil der Sohle aus Gummi je sportlicher das Segeln wird. Einige Marken bieten Bootsschuhe mit Lamellen an, die so den Segler besser an Deck halten sollen. Wieder andere Segelschuhe haben Löcher in der Sohle. Auch hier geht es darum das Wasser schneller aus dem Schuh zu leiten. Wieder andere Bootsschuhe verfügen über eine Turn-Zone, einen Dreh-Punkt oder einen Wendebereich. Das ist eine kreisförmige Fläche in der Sohle, die glatt ist und unter dem Fußballen liegt. Ähnlich wie bei Tanzschuhen soll damit die Bewegungsfreiheit erhöht werden. Schnelle Wendungen und Drehungen lassen sich so noch schneller und präziser umsetzen, somit sind solche Modelle hervorragend für sportliche Törns geeignet. Eine weitere Besonderheit ist das flexible Material aus dem die Bootsschuhsohle gefertigt wird. Als wichtig erweist sich diese Eigenschaft gerade bei Seglern von sportlichen Jollen oder Optimist-Klassen. Idealerweise ist der niedrige Stiefel, der zu solchen Anlässen getragen wird, nach oben hin flexibel. Das bedeutet, dass sich der Fußteil gut nach oben biegen lässt. In die Gegenrichtung jedoch steif bleibt. Besonders beim Hiking (Ausreiten) ist ein Bootsschuh mit einer derartigen Konzeption besonders vorteilhaft. Der Sportler kann dann effektive mehr Geschwindigkeit aufnehmen, weil sich der Bootsschuh besser den Bewegungen seiner Füße und Beine anpasst. Trapezschuhe wiederum haben eine sehr voluminöse Sohle mit vielen Rillen, um einen besseren Halt am Bootsrand zu finden. Im Gegensatz zu traditionellen Deckschuhen wird bei diesen Modellen nicht auf eine helle Farbe der Sohlen geachtet. Auch Segelstiefel verfügen über die spezielle Sohle, die nicht abfärbt und rutsch-sicher ist. Wie bei den Bootsschuhen aus Leder und Synthetik variiert auch hier das Kautschuk in Abhängigkeit vom Einsatz.


Bootsschuh und Obermaterial - eine Frage der Optik und Funktion

Eine weitere Besonderheit bei einem Bootsschuh ist das Obermaterial. Aus welchem Material Deckschuhe gefertigt werden, ist abhängig vom Einsatz. Wie bei der Sohle gibt es Vorteile und Nachteile. Am häufigsten bestehen klassische Bootsschuhe aus Leder. Sportliche Modelle dagegen, die nicht in der Freizeit sondern zu Wettbewerben getragen werden, werden aus synthetischen Materialien hergestellt. Es gibt aber auch Mischformen im Online-Shop zu kaufen. Ein Segelschuh in Mischform setzt sich zum Teil aus Leder und zu einem anderen Teil aus einer Kunstfaser zusammen. Im Gegensatz zu sportlichen Bootsschuhen haben Lederschuhe mit großer Wahrscheinlichkeit eine schönere Optik. Gleichzeitig ist das Material aber empfindlicher als es synthetisches Textil sein kann. So ist ein Schuh aus Leder im Zweifelsfall immer eher für die Freizeit geeignet als für den Wettkampf. Leder ist jedoch nicht gleich Leder. Unterschiedliche Hersteller verarbeiten unterschiedliches Leder zu Bootsschuhen. Besonders gerne wird das weiche Nubukleder aber auch Glattleder und Wildleder verwendet. Im Vordergrund steht dabei immer der Tragekomfort. Je geschmeidiger das Material ist, desto angenehmer trägt sich der Deckschuh auch barfuß. Besonders seit den 1980er Jahren ist der Segler bei der Wahl des richtigen Schuhwerks nicht mehr nur auf die Farbe Braun in Hell oder Dunkel beschränkt. Heutzutage ist die Farbpalette und die Kombinationsmöglichkeiten schier endlos, dass man gleich mehr als nur ein Paar an Deckschuhen besitzen möchte, um für jeden Anlass auch ja das richtige Schuhwerk im Schrank zu haben.


Klassisch, traditionell - der Bootsschuh aus Leder

Manche Hersteller versuchen ihre Bootsschuhe durch eine spezielle Behandlung des Leders aufzuwerten. Leder soll am besten schnell trocknen, wenn es mal nass geworden ist und dabei aber seine Geschmeidigkeit nicht verlieren. Harte und steife Schuhe sind keine Freude für nackte Füße. Auch wenn hochwertige Bootsschuhe gerade in der Nähe von Salzwasser getragen werden, ist eine spezielle Pflege nötig. Wie so vieles an Bord sollten auch sie mit Süßwasser abgespült werden. Im Anschluss mit Zeitungspapier ausgestopft verlieren sie nicht an Form. Schuhcreme sollte ebenfalls zur optimalen Schuhpflege verwendet werden. Eine Alternative zu Bootsschuhen aus Leder sind Modelle aus Canvas, also einem Leinenstoff. Das Material ist nicht so anfällig für Schäden durch Salzwasser. Gleichzeitig ist es eine schöne Alternative zu Schuhwerk aus tierischen Material. Segelschuhe aus Canvas können mit gutem Gewissen im Online-Shop gekauft und dann getragen werden.


Sportlich, effektiv - der Bootsschuh aus Synthetik

Während Segelschuhe für die Freizeit häufig aus Leder oder Leinen bestehen, werden sportliche Bootsschuhe aus Synthetik gefertigt. Der Aufbau ist bei diesen Modellen häufig sehr gleich. In der Regel verfügt der Schuh über ein stabiles Gerüst aus Polyurethane. In den Zwischenräumen befinden sich Felder aus Mesh (Netzgewebe). Mesh wird häufig auch bei Laufschuhen verwendet. Es ist gut für die Ventilation. Um Zehen und Ferse zusätzlich zu schützen und um Halt zu bieten, unabhängig in welcher Position der Fuß sich gerade befindet, sind bestimmte Teile des Bootsschuhs verstärkt, vor allem im Zehenbereich und Versenbereich. Dies soll helfen das der Bootsschuh nicht so schnell abnutzt. Das Obermaterial bei Bootsschuhen ist in der Regel nicht wasserdicht. Das hat den Effekt, dass das Seewasser durch das Material und die Sohle schnell wieder das Schuhwerk verlässt. Unabhängig davon ob Trimmer, Grinder, Skipper oder Afterguard - ein guter Sportschuh im Wassersport unterstützt jede dieser Positionen durch seine Konzeption und Leistung und für jeden ist ganz bestimmt das Richtige dabei.


Racing-Schuhe

Für besondere Herausforderungen zu Wasser bieten zum Beispiel Hiking Boots oder spezielle Trapezschuhe. Die Gestaltung des Schuhs unterliegt dabei ganz den Ansprüchen der Athleten. In der Regel werden diese Bootsschuhe aus Materialien wie Neopren oder einem Gummigemisch gefertigt. Traditionell besteht der Schuh komplett aus Neopren und der Spann wird durch Gummi verstärkt. Gerade beim Hiking liegt hier die größte Belastung. Der Sportler gleitet über die Wasseroberfläche, während er sich mit dem Fuß über einen Hiking-Gurt am Boot festhält. Besonders wichtig dabei ist, dass beim Durchstrecken der Beine der Fuß nicht aus dem Schuh rutschen darf. Häufig verfügen daher bestimmte Modelle über beispielsweise Riemen mit Klett, um das zu verhindern. Die meisten Bootschuhe für das Hiking sind außerdem so konstruiert, um Fuß und Knöchel vom Gewicht des Bootes zu entlasten. Daher ist die Sohle flexibel, um den Fuß strecken zu können. Das Obermaterial am Spann wiederum ist fester, um eine zusätzliche Stütze zu bieten. Eine weitere Verbesserung beim Hiking soll eine 15 Grad Neigung des Bootsschuhschafts ermöglichen. Auch dieses Detail soll vor allem den Komfort und auch die Leistungsfähigkeit beim Ausreiten verbessern. Nicht immer ist der Tragekomfort beim ersten Tragen optimal. Jedoch erlauben die speziell konstruierten Schuhe besseren Halt und da ist es eine Überlegung wert sich an das Tragegefühl zu gewöhnen. Eine schöne Ergänzung zu einem solchen Bootsschuh ist eine Socke aus Gummi oder einem speziellen Fleece. Sie hält den Fuß trocken und warm, so dass der Fuß nicht auskühlt.


Segelstiefel, die Sonderform

Stiefel sind die Sonderform unter den Bootsschuhen. Sie sind hoch geschnitten und reichen in der Regel bis zur Wade. Aus welchem Obermaterial sie hergestellt werden, variiert in Abhängigkeit zur Nutzung. Die einfacheren Stiefel beispielsweise zur Reinigung des Bootes bestehen häufig aus Kautschuk. Es gibt aber auch Modelle, die speziell für das Hochseesegeln entworfen wurden. Derartige Segelstiefel bestehen häufig aus Materialien, die auch für Outdoorjacken in der Bekleidungsindustrie verwendet werden. Die Schuhe sind besonders atmungsaktiv, wasserdicht und halten die Füße trocken. Manchmal gibt es aber auch Kombinationen aus mehreren Materialien. So besteht der Schaft aus einem robusten Textil wie Gore-Tex, während der Rest aus Leder gefertigt wird. Dem Hersteller gelingt mit diesem Trick eine schöne Zusammenstellung an funktionalen Eigenschaften für einen leistungsfähigen und qualitativ hochwertigen Segelstiefel.


Bootsschuh und Schnürung - eine enge Bindung

Nicht jeder Segelschuh verfügt über das gleiche Schnür-System. Wie beim Obermaterial oder bei der Sohle variieren die Möglichkeiten wie ein Schuh verschlossen wird. Mal sind es klassische Schnürsenkel, mal ein Klettverschluss oder ein Reißverschluss. Es ist wie immer eine Frage für welche Gelegenheit sich das Schuhwerk eignen soll und welche Vorlieben der Segler beim Tragen von Bootsschuhen hat. Besonders interessant ist die Schnürung bei klassischen Deckschuhen. Sie ist neben der Form, die an einen Mokassin erinnert, ebenfalls äußerst typisch für einen traditionellen Bootsschuh. Selbst einige Slipper, bei denen in der Regel ganz auf eine Schnürung verzichtet wird, besitzen häufig einen Senkel – sei es auch nur zur Dekoration und wegen des Designs. Traditionell wird entlang der oberen Schuhkante, durch mehrere in das Leder eingelassene Ösen hindurch, ein Bändel gefädelt. Vorne auf der Oberseite werden dann beide Enden durch eine Zweiloch-Schnürung oder Dreiloch-Schnürung gezogen, um zuletzt zu einer simplen Schleife miteinander verknotet zu werden. Bei manchen Bootsschuhen ist ein derartiger Verschluss nur noch rein modisch und nicht mehr funktional. Der ursprüngliche Gedanke hinter diesem Konzept ist der, dass diese Schnürung den Fuß fest im Schuh halten soll. Der Fuß wird so in einer gewissen Weise vom Leder eingewickelt, sobald der Träger an dem Senkel zieht. Das Ziel ist wie so häufig eine optimale Passform, die individuell geregelt werden kann.


Material und Techniken

Aus welchem Material der Schnürsenkel eines Bootsschuhs besteht, variiert. Häufig wird der Riemen aus Leder gefertigt. Bei der Herstellung besteht die Wahl zwischen Glattleder oder Wildleder. Bei sportlichen Segelschuhen werden Schnürsenkel aus Synthetik verwendet. Das ist vor allem dann der Fall, wenn die Schuhe sonst auch nicht aus Leder, sondern ebenfalls aus einer Kunstfaser bestehen. Bei Synthetik ist der große Vorteil, dass dieser Schnürsenkel mehr an Belastung aushalten als Riemen aus einem natürlichen Material. Worauf beim Kauf aber geachtet werden muss ist, ob die Schnürsenklösen salzwasserbeständig sind. Bei einem eleganten Bootsschuh ist das weniger wichtig als bei sportlichen Schuhen, die häufig mit Seewasser in Berührung kommen. Diese Ösen sind bei einem Segelschuh kleine Ringe aus Metall oder Kunststoff. Sie erleichtern das Einfädeln der Senkel, lassen das Material an dieser Stelle nicht ausfransen und verstärken das kleine Loch. Gerade aber bei diesen Kleinteilen aus Metall besteht die Gefahr der Korrosion. So kann es sein, dass sich schnell hässliche Flecken auf dem Bootsschuh bilden, da der Rost abfärbt. Das ist gerade ärgerlich bei hellen Modellen. Eine weitere Verschlussmöglichkeit für Schuhe ist der Klettverschluss. Gerade für ganz junge Segler und für Kinder ist das häufig die einfachste Möglichkeit den Bootsschuh zu schließen. Aber auch bei Modellen für Erwachsene erfreut sich diese Verschlussform großer Beliebtheit. So werden Deckschuhe, Racingschuhe und weitere Modelle mit Klettverschluss produziert.


Schnür-Systeme für den sportlichen Bootsschuh

Die Schnürung bei sportlichen Bootsschuhen ist funktional. Sie erinnert stark an die bereits bekannten Möglichkeiten bei Tennisschuhen oder Laufschuhen. So befinden sich mehrere Schnürlöcher vorne im Obermaterial und werden mit Hilfe eines Schnürsenkels zusammengezogen. Es gibt aber auch moderne Systeme, um einen sportlichen Bootsschuh zu schließen. Eines davon ist die Schnellschnürung. Hier wird der Senkel statt durch Ösen durch mehrere Schlaufen aus Textil gefädelt. Das hat zum Vorteil, dass der Schuh der individuellen Fußform noch besser angepasst werden kann. Außerdem werden so Druckstellen vermieden. Gerade beim Hiking aber auch beim Trapezsegeln ist es wichtig, dass sich der Bootsschuh auch über den Fuß hinaus als um den Knöchel möglichst passgenau legen kann. Ein guter Halt bei einem durchgestreckten Fuß ist ein Muss für diese Art von Bootsschuhen. Wie es eigentlich schon der Name verrät, lässt sich der Bootsschuh zügig schließen. Ist der Sportschuh für den Wassersport mit elastischen Schnürsenkeln ausgestattet, wird von einer Bungee-Schnürung gesprochen. Das im Vergleich langwierige Binden entfällt. Mit einem Zug kann die Spannung auf den Fuß reguliert werden. Die elastischen Schnürsenkel aus Gummi werden über einen Kordelstopper fixiert. Ein schöner Trend, der zwar nicht unbedingt modisch ist aber dafür umso funktionaler. Sonderlösungen existieren für Bootsschuhe, die für den schnellen und extremen Wassersport konzipiert wurden. Hiking Boots, Trapezschuhe und vergleichbare Modelle verfügen häufig entweder über eine Schnürung oder einen Reißverschluss, um zuverlässig und sicher geschlossen zu werden. Ergänzt werden diese Systeme oft noch durch einen Klettverschluss. Entweder ist er um den Knöchel angebracht, um diesen zu stabilisieren oder aber auf dem Spann, um den Fuß auch bei durchgestreckter Position im Schuhwerk zu halten. Ein weiterer Vorteil ist, dass er den kurzen und massiven Reißverschluss vor einem Öffnen sichert und sich darunter auch gut Schnürsenkelenden verstecken lassen. Segelstiefel, anders als die vielen Bootsschuhe, haben auf den ersten Blick keine Möglichkeit geschlossen zu werden. Im Handel aber sind Modelle verfügbar, die über einen Tunnelzug am Schaft verfügen. Mithilfe einer Kordel kann dann der Stiefel um die Wade zugezogen werden; natürlich mit dem Ziel zu verhindern, dass Wasser in das Innere hineinläuft. Jedoch verfügt nicht jedes Modell über ein solches Extra. Die Meisten verfügen über kein besonderes Schnürsystem.


Ein Bootsschuh bleibt ein Bootsschuh

Nach dieser ausgiebigen Betrachtung der Eigenschaften von Bootsschuhen wird klar, dass Straßenschuhe sich nicht als Ersatz für einen Segelschuh eignen. Die Sohle von Bootsschuhen besteht aus Kautschuk, ist rutschfest, nicht abfärbend und mit einem flachen Profil versehen. Beim Kauf sollte also auf derartige Charakteristika geachtet werden, um einen Bootsschuh zu erwerben, der funktional ist. Auch Obermaterial und Schnürung verfügen über unterschiedliche Spezifikationen. Erneut ist es eine Frage der eigenen Vorlieben, welches Modell das richtige ist. Für die Freizeit genügt wahrscheinlich ein hübscher Halbschuh aus Leder in bunten Farben. Für den Wettkampf wiederum ist ein Bootschuh aus Synthetik und mit einer sportlichen Schnürung zu empfehlen.