Antifoulings & Zubehör

Osmose, Algenbewuchs und Muscheln sind das Ärgernis eines jeden Bootsbesitzers und können dir schnell Kopfschmerzen verursachen. Nicht nur, dass der Lack beschädigt ist und optisch nicht mehr allzu viel hermacht, ein bewachsener Rumpf kann auch ein echtes Sicherheitsrisiko für dich darstellen. Damit das eigene Boot auch noch nach mehreren Jahren wie neu aussieht und glänzt, ist daher die richtige Bootspflege mit den passenden Produkten für dich unabdingbar. Von harten, polierenden und langsam polierenden Antifoulings bis hin zu Verdünnungen und Spachtelmassen für sämtliche Bootstypen findest du hier bei 12seemeilen hochwertige Produkte, mit denen du dein Boot vor Umwelteinflüssen optimal schützen kannst.


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Was wird wofür verwendet?

Bei den zahlreichen unterschiedlichen Lacken für die verschiedensten Anwendungen kann man recht schnell den Überblick verlieren und greift deshalb versehentlich zu dem falschen Produkt. Das Ergebnis ist dann eher mäßig zufriedenstellend. Damit dies nicht passiert, wird an dieser Stelle eine kurze Übersicht über die verschiedenen Produkte und deren Verwendungszweck gegeben. Primer sind Grundierungen, die vor Korrosion und Osmose schützen und werden je nach Produkt in mehreren Schichten auf das Boot aufgetragen. Anschließend wird das Antifouling auf der Oberfläche verteilt, um Bewuchs zu verhindern. Spachtelmassen werden zur Reparatur von kleineren Schäden verwendet, während Verdünnungen hauptsächlich zur Reinigung von Werkzeugen verwendet werden und bei extremen Temperaturen benutzt werden, um den Flüssigkeitsgrad von Lacken zu verändern. Beim Kauf sollte darauf geachtet werden, dass die Produkte miteinander kompatibel sind. Nicht jede Grundierung kann mit einer beliebigen Verdünnung vermischt werden, gleichzeitig hält nicht jedes Antifouling auf einem bereits aufgetragenen Antifouling aus den Vorjahren. Des Weiteren sind manche Produkte nur für bestimmte Bootsbaumaterialien wie beispielsweise Holz oder Stahl geeignet.

Tipps und Tricks beim Streichen

Es sollte nicht direkt aus der Dose lackiert werden, weil so Verunreinigungen in der Dose entstehen können. Stattdessen ist es besser, wenn die benötigte Farbmenge in ein separates Gefäß geschüttet wird. Am besten ist es, wenn man sich einen warmen, trockenen Vormittag zum Streichen aussucht, da es bei kaltem, nassem Wetter länger dauert, bis die Farbe trocknet und Feuchtigkeit den Farbglanz verringert. Zudem ist es ratsam, vor der Arbeit den Boden etwas mit Wasser anzufeuchten, da so Staubaufwirbelungen vermindert werden können. Je nach der Wahl der Applikationsmethode sollte beim Streichen auf einige Punkte achten, damit ein gutes Ergebnis erzielt wird. Wer Antifoulings und Grundierungen beispielsweise mit einem Pinsel aufträgt, sollte beim letzten Anstrich einen gebrauchter Pinsel benutzt werden, damit keine Pinselhaare im Anstrich kleben bleiben. Außerdem sollte der Pinsel etwa alle 20 Minuten gereinigt oder gewechselt werden. Das beste Ergebnis wird erzielt, wenn bei größeren Flächen zwei Personen zusammen arbeiten. Der Erste bringt die Farbe auf, während der Zweite im Anschluss die Farbe mit einem breiteren, flachen Pinsel verteilt.

Vermeidung von Anstrichfehlern

Es ist mehr als nur ärgerlich, wenn man nach getaner Arbeit feststellen muss, dass sich mit der Zeit Blasen oder Risse bilden oder sich gar Bewuchs am Rumpf festsetzt. Wer jedoch beim Anstreichen auf ein paar elementare Dinge achtet, kann sich lange Zeit über ein glänzendes Boot freuen. Abblätterungen können beispielsweise vermieden werden, indem vor dem Auftragen dafür gesorgt wird, dass die Oberfläche sauber, trocken und frei von Kontaminationen ist. Ölige Hölzer werden beispielsweise mit der zum Lack passenden Verdünnung entfettet. Blasen können durch Lösemitteleinschlüsse entstehen. Vermieden werden können diese Einschlüsse, indem die Überstreichintervalle genauestens eingehalten werden. Wichtig ist auch eine gute Untergrundvorbereitung, damit keine Verunreinigungen entstehen. Dafür sollte immer zuerst die Oberfläche vor dem Schleifen gereinigt werden und im Anschluss Schleifrückstände entfernt werden. Aufblühungen können durch Amine von Epoxidharz, Feuchtigkeit oder einen zu hohen Verdünnungsanteil entstehen. Daher ist es wichtig, dass die Oberfläche bei der Verarbeitung trocken ist und mit der in der Gebrauchsanweisung angegebenen Menge an Verdünnung gearbeitet wird. Bei konventionellen Anstrichen sollte auf keine starken Verdünnungen zurückgegriffen werden, da diese in das Material eindringen und die Oberfläche erweichen, wodurch Risse entstehen können. Damit Holz nicht schwarz wird, müssen die Enden der Maserung des Holzes gut mit Lackschichten bedeckt werden, sodass keine Feuchtigkeit eindringen kann. Bewuchs kann mit einer ausreichenden Menge an Antifouling verhindert werden.

Was tun, wenn sich die Farbe nicht richtig auftragen lässt?

Das Streichen des Bootes kann schnell zu einer frustrierenden Angelegenheit werden, wenn Pinselstriche und Rollerspuren auf der Oberfläche zu sehen sind oder die Farbe beim Spritzen nicht richtig verläuft. Dies kann mehrere Ursachen haben. Je nach Farbe oder Lack müssen unterschiedliche Applikationsmethoden gewählt werden. So gibt es Lackierungssysteme, die sich ausschließlich mit einem Roller oder Pinsel auftragen lassen, während andere extra für die Verwendung mit der Spritzpistole hergestellt werden. Wenn nun also ein Pinsel gewählt wird, obwohl die Farbe so konzipiert wurde, dass sie sich nur mit einer Spritzpistole auftragen lässt, ist es nicht verwunderlich, wenn im Nachhinein unschöne Pinselstriche zu sehen sind. Die geeignete Applikationsmethode lässt sich in der Gebrauchsanweisung der Farben und Lacke nachlesen. Ein weiterer Punkt ist die falsche Temperatur. Wenn es zu warm ist, verdunstet das Lösungsmittel, bevor die Farbe überhaupt verlaufen ist. Bei Kälte hingegen kann die Farbe erstarren und verläuft ebenfalls nicht. Ein falscher oder zu hoch dosierter Verdünner kann ebenfalls der Grund dafür sein, dass die Farbe nicht den Erwartungen entsprechend verläuft. Dementsprechend muss auf die richtige Umgebungstemperatur, das passende Mischverhältnis und die geeignete Applikationsmethode geachtet werden, damit sich die Farbe optimal auftragen lässt.

Wie erkennt man Osmose?

Osmose ist eine spezielle Form der Diffusion und ein altbekanntes Problem unter Bootsbesitzern. Dabei wandert ein Lösungsmittel über semipermeable Membranen von einer weniger konzentrierten Lösung in eine Lösung mit höherer Konzentration. Beim Bootsbau können zwischen der Gelcoatschicht und dem Laminat kleine Blasen entstehen. Diese Blasen sind in der Regel mit chemischen Restbeständen von Harzanteilen, Härtern und Lösungsmitteln gefüllt und weisen eine hohe Dichte bzw. Konzentration auf. Wasser hingegen weist eine geringere Konzentration auf, die mit steigender Temperatur abnimmt. Wenn nun ein Boot im Wasser liegt, ziehen die Blasen mit der hohen Dichte durch das Gelcoat hindurch aus dem Wasser mit der niedrigeren Dichte Wasserdampfmoleküle. Damit diese Moleküle genug Platz haben, vergrößern sich die Blasen, bis sie entweder platzen oder sich das Gelcoat immer weiter vom Laminat absetzt. Dementsprechend ist - wegen der unterschiedlichen Dichte des Wassers - in wärmeren Gewässern wie der Karibik die Osmosegefahr für Boote deutlich höher als in kühleren Gewässern wie der Ostsee und Nordsee. Wer nun Blasen an seinem Boot entdeckt, sollte diese am besten von einem Fachmann untersuchen lassen, um sicher zu gehen, dass Osmose die Ursache ist. Bei Osmose kann die Größe der Blasen von Stecknadelkopfgröße bis hin zu Blasen, die die Größe einer Handfläche haben, variieren. Ein weiteres Indiz dafür, dass es sich dabei wirklich um Osmose handelt, ist eine stechend riechende Flüssigkeit in den Blasen.

Schutz vor Osmose

Da Osmose durch Feuchtigkeitsaufnahme entsteht, muss dieser vorgebeugt werden. Dazu sollten Beschädigungen auf dem Gelcoat untersucht und gegebenenfalls repariert werden. Warnzeichen sind beispielsweise Glasfasern, die durch das Gelcoat herausragen und durch die Wasser in das Laminat eindringen kann. Winzige Poren im Gelcoat vermindern dessen Dichte, wodurch Wasser ebenfalls leichter absorbiert werden kann. Risse in Form von Sternen sind ein Zeichen für brüchiges Laminat und erleichtern das Eindringen von Wasser. Auch durch falsche Mischverhältnisse kann Osmose entstehen, weil so das Gelcoatharz nicht ausreichend härtet und porös wird. Größere Schäden sollten von einem Bootsbauer mit ausreichend Erfahrung behoben werden.

Richtige Behandlung von Osmose

Wenn das Boot nun schon mit Osmose befallen ist, muss deswegen nicht gleich ein Neues gekauft werden. Mit der geeigneten Methode kann selbst gegen die größten Blasen vorgegangen werden. Dazu ist zunächst eine sorgfältige Untergrundvorbereitung erforderlich. Sämtliche Farben und Anstriche, die in der Vergangenheit auf das Boot aufgetragen wurden, müssen genauso wie die betroffenen Teilflächen des Gelcoats entfernt werden, damit das Laminat trocknen kann. Auch der Rumpf muss ausreichend austrocknen, bevor mit der Beschichtung angefangen wird. Dies erfordert einigen Aufwand. Am besten ist es, den Rumpf mehrfach mit Frischwasser zu waschen und anschließend trocknen zu lassen. Dieser Waschvorgang ist notwendig, da die vorhandene Salzwasserlösung nur mit Frischwasser beseitigt werden kann und ansonsten weiterhin Wasser aufnehmen würde. Wenn der Rumpf trocken ist, kann mit einem lösemittelfreien Epoxidharz als Primer das Laminat versiegelt werden. Dieses tränkt alle trockenen Glasfasern und es entsteht eine Wasserbarriere, durch die das Eintreten einer erneuten Osmose deutlich erschwert wird. Damit anschließend ein passendes Antifouling aufgetragen werden kann, ist ein Haftvermittler als eine weitere Schicht hilfreich.

Passende Wetterbedingungen

Das Wetter spielt eine entscheidende Rolle bei einem erfolgreichen Anstrich. Wer draußen streichen möchte, sollte darauf achten, dass sowohl beim Anstrich als auch bei den Vorbereitungen und beim Trocknen gutes Wetter herrscht. Bei niedrigen Temperaturen ist die Trocknungszeit länger, weshalb unbedingt darauf geachtet werden muss, dass vor dem Schleifen oder Überstreichen die Farbe trocken ist. Bei hohen Temperaturen hingegen trocknet die Farbe schneller und erschwert gleichzeitig die Auftragung, weil sich die Verlaufseigenschaften der Farbe verschlechtern. Mit der geeigneten Verdünnung kann diesem Problem notfalls entgegengewirkt werden. Grundsätzlich sollte es vermieden werden, bei direkter Sonneneinstrahlung zu streichen, weil auch hier sich die Trocknungseigenschaften verändern und dies zu Reißen des Farbfilms und verringertem Farbglanz führen kann. Wesentlich ist neben der Temperatur auch die relative Feuchtigkeit. Die Luft kann nur eine bestimmte Menge an Wasserdampf und Lösemitteldampf gleichzeitig aufnehmen. Bei steigender Luftfeuchtigkeit verringert sich die Aufnahmekapazität, wodurch die Farbe langsamer trocknet. Wer mit Holz arbeitet, sollte nicht bei steigenden Untergrundtemperaturen streichen, da sonst die Holzfasern aufbrechen können und dadurch Blasen im Lack entstehen. Grundsätzlich sollte es vermieden werden, am späten Nachmittag oder bei einer Luftfeuchtigkeit von über 80 % zu streichen.

Kompatibilitätstest

Wer sich nicht sicher ist, ob sich der Lack, der sich bereits auf dem Boot befindet, beispielsweise mit einem 2-Komponenten Lack verträgt, kann auf eine einfache Methode zurückgreifen, um die Kompatibilität zu testen. Dazu wird ein Lappen mit einer Verdünnung, die für 2-Komponenten Produkte geeignet ist, getränkt und an einer wenig sichtbaren Stelle am Boot für 24 Stunden fixiert. Wenn die Fläche nach der abgelaufenen Zeit weich ist oder die Farbe sogar abgewischt werden kann, ist sie nicht mit dem Lack verträglich. In diesem Fall muss eine 1-Komponentenfarbe benutzt werden.

Sicherheitsmaßnahmen

Vor dem Gebrauch der Farben sollte man unbedingt die Etiketten lesen und sich über die Schutzmaßnahmen informieren, damit möglichen Gefahren vorgebeugt werden kann. Die Inhalation von Lösemitteldämpfen sollte generell vermieden werden. Dazu sollte für eine gute Belüftung und Entlüftung beim Lackieren gesorgt werden. Bei manchen Produkten muss zudem eine Schutzmaske getragen werden. Auch beim Schleifen alter Antifoulinganstriche sollte eine Maske aufgesetzt werden. In Räumen mit schlechter Belüftung empfiehlt sich grundsätzlich ein umluftunabhängiges Atemschutzgerät. Anderenfalls kann das Einatmen der Dämpfe zu Kopfschmerzen und Benommenheit führen. Spritzapplikationen sollten ausschließlich mit entsprechender Sicherheitsausrüstung und Vollmaske vorgenommen werden. Antifouling enthält Biozide und sollte nur nass geschliffen werden. Es darf weder trocken geschliffen werden, noch durch Abflammen entfernt werden, da so giftige Gase und Stäube entstehen können. Damit keine Farbspritzer in die Augen gelangen, sollte zudem ein Augenschutz getragen werden. Wichtig ist hierbei zu beachten, dass keine normale Brille einen ausreichenden Schutz bietet, sondern auf eine geeignete Schutzbrille zurückgegriffen werden sollte. Ferner sollten Schutzhandschuhe und ein Overall getragen werden, der den ganzen Körper, Arme und Beine bedeckt, weil Farbe, die auf die Haut gelangt, zu Irritationen führen kann. Passende Sicherheitsausrüstungen sowie Masken und Schutzbrillen sind in unserem Onlineshop in der Kategorie Bootspflege unter dem Menüpunkt Sonstiges zu finden.

Lager- und Entsorgungshinweise

Die Dosen sollten an Orten ohne direkte Sonneneinstrahlung gelagert werden. Dabei muss das Gebinde sorgfältig geschlossen sein, damit eine maximale Lagerfähigkeit der Lackierungssysteme gewährleistet werden kann. Reste des Antifouling gehören auf den Sondermüll. Farbreste dürfen nicht in Gewässer oder in die Kanalisation gelangen. Informieren Sie sich am besten Vorort über die lokalen Entsorgungsvorschriften.