Tauwerk

Nach einem langen Tag auf hoher See wird schließlich wieder der Hafen angesteuert. Nun gilt es, das Boot zwischen den anderen Schiffen sicher zum Liegeplatz zu lenken. Anlegemanöver gelten besonders bei ungünstigen Wetterbedingungen zu den schwierigsten Manövern beim Segeln und können einen Skipper schon mal zum Schwitzen bringen. Damit das Anlegen souverän klappt, sollte sich das geeignete Tauwerk an Bord befinden. Von Festmachern in den unterschiedlichsten Längen bis hinzu Zeisingen und Fenderleinen bietet unser Onlineshop zu diesem Zweck eine große Auswahl an unterschiedlichsten Bootsleinen an.


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Was ist der Unterschied zwischen Seil und Tau und co.?

Auf dem ersten Blick scheinen Seil, Schnur, Leine, Tau und Tosse Ein und das Selbe zu sein. Doch der feine, aber große Unterschied liegt in der Länge und im Durchmesser. Eine Schnur ist beispielsweise ein sehr dünnes Seil (ca. 6mm Durchmesser). Eine Leine ist eine lange Schnur. Tau ist ein dickes Seil (ca. 50mm Durchmesser oder mehr) und unter Trossen sind Stahlseile. 


Wie wird Tauwerk hergestellt? 

Tauwerk kann auf zwei verschiedene Weisen hergestellt werden:


Geschlagenes Tauwerk

Beim geschlagenen Tauwerk werden abwechselnd links- und rechtsherum gedrehte Stränge unter Spannung zusammen gedreht. Als Grundelement dienen hierbei Fasern, die linksherum gedreht einen Faden bilden. Werden mehrere Fäden rechtsherum zusammengesetzt, entsteht ein sogenannter Garn. Dreht man diesen wiederum linksherum, kommt ein Kardeel zustande. Drei Kardeele, die rechtsherum verdreht sind, bilden letztendlich ein Seil. Diese bewährte Konstruktion ist mit die älteste Machart und gilt als Basis für die meisten Tauwerksorten. Geschlagenes Tauwerk hat sich aufgrund seiner Stärke und der einfachen Spleißbarkeit in der Vergangenheit vielfach bewährt. Im Segelsport wird diese Machart in der Regel bei der Herstellung von Festmachern und Ankerleinen verwendet. 

Geflochtenes Tauwerk

Es gibt noch eine weitere Methode, die als Basiskonstruktion für Tauwerk gilt: das Flechten. Je nachdem, für welche Anwendung ein Seil benutzt werden soll, werden unterschiedliche Flechtvarianten verwendet. Die gängigsten Ausführungen sind das Quadratgeflecht, das Hohlgeflecht und das Kern-Mantel-Geflecht. Die besten Eigenschaften weist die letzte Variante auf, bei der die Seile doppelt geflochten sind. Diese wird meist für die Anfertigung von hochwertigen Schoten und Fallen verwendet. 


Welches Material wird für die Herstellung von Tauwerk verwendet? 

Du solltest unbedingt darauf achten, aus welchem Material dein Tauwerk besteht, denn jedes Material hat seine Vor- und Nachteile: 

Polyester

Bei der Herstellung von Tauwerk wird häufig Polyester verwendet, da das Material zum einen für gute Bruchlast und zum anderen für Dehnungsarmut steht. Darüber hinaus weist Polyester eine Reihe von chemischen sowie physikalischen Eigenschaften auf, die bei der Ausübung von Wassersport von Vorteil sind. So verfügt Polyester beispielsweise über Meerwasserbeständigkeit, bietet sowohl unter trockenen als auch nassen Bedingungen eine gute Abriebfestigkeit und ist beständig gegen Sonnenlicht. Das Material wird im Kern von Fallen und Schoten, für die Herstellung von Festmachern und – da es schwerer als Wasser ist – für Ankerleinen verwendet.

Polyamid

Die Einsatzbereiche von Polyamid sind in der Regel Festmacher und Universalleinen. Dies liegt an den hohen Bruchlasten, sowie der hohen Dehnung des Materials. Zudem ist die Abriebfestigkeit im Nassen deutlich besser als im Trockenen, da Polyamid zur Aufnahme von Wasser neigt.

Polypropylen

Polypropylen ist ein äußerst leichtes Material, das darüber hinaus schwimmfähig ist. Es verfügt sowohl über ausreichende Abriebfestigkeit als auch Temperaturbeständigkeit. Hauptsächlich wird Polypropylen bei Festmachern und Universalleinen verwendet. 


Wie verwendet man Tauwerk für ein Anlegemanöver?

Beim Anlegemanöver steuert ein Wasserfahrzeug einen Liegeplatz an, an dem es anschließend festgemacht wird. Dieses Manöver wird in drei Phasen gegliedert. Die erste Phase besteht aus einer sorgfältigen Planung, bei der eine geeignete Anlegestelle gewählt wird. Bei der richtigen Wahl spielen Faktoren wie der Wind, die Strömung und eventuelle Fremdhilfe eine wichtige Rolle. Je nachdem, wie groß das Wasserfahrzeug ist, werden Kais, Dalben, Hafenmolen oder Piers als Liegeplatz ausgewählt. Die zweite Phase beinhaltet die geordnete Ausführung des Manövers, während in der letzten Phase das Festmachen mit geeignetem Tauwerk durchgeführt wird. 


Was bedeutet Festmachen?

Das Festmachen ist ein Manöver in der Schifffahrt, bei dem das Fahrzeug vor unerwünschtem Wegschwimmen geschützt wird. Dabei wird das Schiff an festen Gegenständen, die sich in der Regel am Land befinden oder im Meeresgrund verankert sind, befestigt. Je nachdem, wie groß das Schiff ist, werden Vorleinen, Achterleinen, Achtersprings sowie Vorsprings am Ufer befestigt. Bei größeren Schiffen kommen zum Teil auch Querleinen ins Spiel, die zur weiteren Stabilisierung dienen. Festmacherleinen werden landseitig an Pollern oder Ringen befestigt. Zwischen Rumpf und Kai-Wand werden zudem Bootsfender angebracht, damit der Schiffrumpf am Liegeplatz nicht scheuert. 


Der Seemannsknoten zum Festmachen

Seemännische Knoten sind dafür bekannt, dass sie einerseits viel aushalten und sich andererseits binnen weniger Sekunden kinderleicht lösen lassen. Dank jahrhundertelanger Erfahrung auf der See sind so mit der Zeit Knoten für die unterschiedlichsten Zwecke entstanden. Da gibt es beispielsweise den Palstek und den Webeleinstek, die zum Festmachen am Poller oder Pfahl dienen. Wer zwei Leinen verbinden will, verwendet einen Schotstek und wer sein Boot an einem Ring festmachen will, knotet den Rundtörn oder den Rohringstek.