Primer für Antifouling

Bevor man mit dem eigentlichen Anstrich beginnt, wird zunächst eine Grundierung – auch Primer genannt – auf das Boot aufgetragen. Primer dienen dazu, eine gute Haftung zur Oberfläche zu erzeugen. Gleichzeitig schützen Unterwasserprimer das Boot vor Osmose und Korrosion. Je nach Typ können Grundierungen unter den meisten Antifoulings oder aber auch als Sperrgrund unter unverträglichen oder zwischen unbekannten Antifoulings verwendet werden.
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Was ist bei der Verwendung von Primer zu beachten?

Beim Kauf von dem passenden Primer muss auf eine ganze Reihe von Punkten geachtet werden. Die Produkte unterscheiden sich zum einen in ihrer Verwendung. Unterteilt wird hierbei in Primer, die über der Wasserlinie verwendet werden und in Unterwasserprimer. Manche Primer werden primär zur Vorbeugung von osmotischen Blasen verwendet, während andere in erster Linie unbekannte Antifoulings versiegeln. Darüber hinaus unterscheiden sich Primer in ihrer praktischen Ergiebigkeit, d.h. wie viele m² Oberfläche mit einem Liter Grundierung abgedeckt werden können. Manche Primer werden mit dem Pinsel aufgetragen, während bei anderen eine Rolle oder ein Spritzer benutzt werden muss. Zu beachten ist ebenfalls, dass nicht jeder Primer beliebig mit jeder Verdünnung gemischt werden kann und jeweils nur auf bestimmten Untergrundflächen wie beispielsweise Holz, Aluminium oder Stahl aufgetragen werden darf. Nachzulesen sind die unterschiedlichen Produkteigenschaften bei den jeweiligen Produkten.

Vorbereitung

Bevor der Primer aufgetragen wird, müssen alle Oberflächen bis auf Stahl zunächst mit einem Reinigungsmittel wie beispielsweise dem Super Cleaner gewaschen und anschließend mit geeignetem Schleifpapier geschliffen werden. Bei blankem Gelcoat empfiehlt sich eine 180 – 220er Körnung. Rohes Holz hingegen sollte zuerst mit 80 -180er Schleifpapier und danach mit 280er Schleifpapier geschliffen werden. Der dabei entstehende Schleifstaub kann durch Bürsten oder Wischen entfernt werden. Aluminium wird am besten mit Verdünnung oder Super Cleaner entfettet und mit 24-120er Papier angeschliffen. Anschließend gut reinigen und trocknen lassen. Innerhalb von 8 Stunden sollte grundiert werden. Zink und galvanisierter Stahl sollten nach dem Entfetten mit 60 – 120er Papier angeschliffen werden. Blei kann entweder mit 120er Schleifpapier oder einer elektrischen Drahtbürste bearbeitet werden. Auch hier ist es wichtig, dass das Material vor der Grundierung gut gereinigt wird und ausreichend trocknet. Bei Stahl hingegen wird mit Sandstrahlen gereinigt. Alternativ kann die Oberfläche mit einer Schrubbscheibe mit 24 – 36 Körnung blank gearbeitet und im Anschluss mit einer 50-75er Schleifscheibe aufgeraut werden. Bei kleineren Flächen sollte ein Winkelschleifer verwendet werden. Das Reinigungsmittel Super Cleaner sowie Schleifpapier mit unterschiedlicher Körnung sind in unserem Onlineshop in den Unterkategorien Bootsreinigung und Sonstiges zu finden.

Wie viel Grundierung ist notwendig?

Damit Grundierungen das Boot zuverlässig vor Osmose, Korrosion und Fäulnis schützen, müssen die Primer in einer bestimmten Schichtdicke aufgetragen werden. Diese Dicke wird in 'µm' gemessen und als TSD (Trocken – Schicht – Dicke) angegeben. Weil es schwierig ist, die Schichtdicke auf Untergründen wie Holz oder GFK zu messen, wird in Gebrauchsanweisungen häufig die Anzahl der Schichten angegeben. Das Problem dabei ist, dass man je nach Streichtechnik mit einem Liter Farbe unterschiedlich große Flächen anstreicht und die Farbschichten so unterschiedlich dick werden. Daher sind diese Angaben nicht allzu zuverlässig, weshalb es ratsamer ist, die Ausgiebigkeit des Materials pro Liter zu berechnen. Die dazu nötigen Angaben sind auf den technischen Merkblättern der Produkte nachzulesen.

Was tun bei Haftungsproblemen zwischen Antifouling und Primer?

Hin und wieder kann es zu Haftungsproblemen zwischen Primer und Antifouling kommen. Denn beim Osmose- und Korrosionssschutz auf Eisen und Stahl haben sich hochwertige zwei - komponentige Epoxy-Primer bewährt, da sie ab einer bestimmten Schichtdicke wasserdicht, abriebfest und beständig gegen Chemikalien und Lösungsmittel sind. Antifouling - Systeme sind hingegen völlig anders aufgebaut. Die darin enthaltenen Lösungsmittel sind wesentlich milder, weil sie bei einem Überholungsanstrich den vorbestehenden Anstrich nicht zu stark anlösen dürfen. Wird nun dieses milde Antifouling auf einen lösungsmittelbeständigen Primer aufgetragen, können sich die beiden Komponenten nicht zuverlässig verbinden und es kommt zu einem Haftungsproblem. Der Primer wird jedoch erst mit fortschreitender Trocknung lösungsmittelbeständig, weshalb der Zeitpunkt der Auftragung des Antifouling eine entscheidende Rolle spielt. So muss der Zustand gewählt werden, in dem die Lösungsmittel des Primers weitgehend verdunstet sind, gleichzeitig die Reaktionshärtung aber noch nicht eingesetzt hat. Daher ist die naheliegende Vermutung, dass der Primer beim Auftragen des Antifouling möglichst trocken sein muss, ein Irrtum. In den Gebrauchsanweisungen können die Mindest- bzw. Maximaltrockenzeiten bei den jeweiligen Primern nachgelesen werden.

Entfernen von alten Lacken und Klarlacken

Vor dem Auftragen der Bootsgrundierung auf eine bereits lackierte Fläche muss in manchen Fällen das alte Anstrichsystem komplett bis auf den Untergrund entfernt werden. Insbesondere dann, wenn sich der alte Anstrich in einem schlechten Zustand befindet oder ein 2- Komponenten System auf ein 1 – Komponenten System aufgetragen wird. Um blätternde oder lose Anstriche zu entfernen, empfiehlt sich die Arbeit mit einem Spachtel. Dieser sollte vor Gebrauch an den Ecken der Klinge abgerundet werden, damit die Oberfläche und das Bootsmaterial nicht beschädigt werden. Vor dem Schleifen sollte die Oberfläche mit einem geeigneten Reinigungsmittel bearbeitet werden, damit Polituren, Wachse und andere Fette entfernt werden.