MIT FESTMACHERLEINEN BOOTE RICHTIG UND SICHER VERTAUEN


Immer dann, wenn Wind und Wellen zunehmen und an den Festmacherleinen des Bootes rucken und zerren, kommt dir als Skipper ein mulmiges Gefühl auf? Ist dein Boot mit genügend Tauwerk am Steg fest gemacht? Sind Material und Stärke der Leinen passend und ausreichend? 12seemeilen.de gibt dir die Sicherheit für die passende Anschaffung von Festmacherleinen, damit die Yacht ruhig und sicher am Steg liegt.

Was müssen Festmacher leisten?

Festmacherleinen werden zum Befestigen des Bootes an den Pollern am Kai verwendet. An ihrem Ende ist das Leinenauge eingespleißt. Dieses wirfst du über den Poller. Per Hand oder Festmacherwinsch spannst du sie. Das Boot ist dann gesichert und kann weder aufs offene Wasser treiben, noch mit der Kaimauer zusammenstoßen. 

Die ideale Festmacherleine für dein Boot muss dafür diversen Anforderungen genügen. Als erstes muss sie natürlich für die Yacht genügend Haltbarkeit aufweisen. Festmacher müssen gleich in mehrerlei Hinsicht robust sein. Zum einen benötigen sie eine ausreichend hohe Bruchlast. So wird die maximal wirkende Kraft bezeichnet, die auf eine Festmacherleine wirken kann bis sie bricht. Diese Bruchlast ist abhängig von Material und Herstellungsart der Leine. 

Gleichzeitig sollten Leinen zum Festmachen abriebfest und UV-beständig sein. Durch die Bewegung des anliegenden Bootes reibt sich die Leine kontinuierlich an Pollern und Bootsbeschlägen. Ist die Leine nicht ausreichend abriebfest, scheuert sie an diesen Stellen durch und reißt früher oder später. Zudem sind sie der Sonne fast ununterbrochen ausgesetzt. 

Trotz ihrer Robustheit sollte die Leine dehnbar und lehnig, also geschmeidig und weich bleiben. Dehnbar, weil sie durch Wind und Wasserbewegung immer wieder Zugkräften ausgesetzt ist. Lehnig, um sie gut handhaben und spleißen zu können.

Welches Material ist für Festmacherleinen sinnvoll?

Leinen aus Polypropylen sind vergleichsweise sehr UV-empfindlich ist. Dieses Material wird schnell brüchig, porös und altert schneller durch Sonneneinstrahlung. Vorteilhaft ist allerdings die Schwimmfähigkeit des Materials. Sollen Festmacherleinen unbedingt schwimmen können, zum Beispiel um das Eindrehen der Landleinen in die Schiffsschraube zu verhindern, gibt es kaum eine Alternative zu Polypropylen.

Talamex Festmacher mit Auge - schwarz, 12mm, Länge 12m

Durchschnittliche Bewertung von 4.9 von 5 Sternen

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Polyamid (Nylon) erfüllt die Anforderungen an Landleinen deutlich besser. Ein Nachteil ist allerdings dessen Wasseraufnahme. Dadurch quillt die Leine etwas auf und die Festigkeit verringert sich um ca. 10%.

Polyamid (Nylon) erfüllt die Anforderungen an Landleinen deutlich besser. Ein Nachteil ist allerdings dessen Wasseraufnahme. Dadurch quillt die Leine etwas auf und die Festigkeit verringert sich um ca. 10%.

Liros Handy Elastic Festmacher 18mm Länge 15m marine/gelb

Durchschnittliche Bewertung von 4.6 von 5 Sternen

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Polyester ist den anderen Materialien in vielerlei Hinsicht überlegen. Es ist abriebfest, UV-beständig, günstig, witterungsbeständig und gut in der Handhabung. Es ist daher das bevorzugte Material für Festmacher und eignet sich auch ideal für Ankerleinen. Sein einziger Nachteil liegt in der geringeren Dehnfähigkeit. Ideal für Festmacherleinen ist ein Kerngeflecht aus Polyestergewebe und ein Mantelgeflecht aus Polyamid.

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Durchschnittliche Bewertung von 5 von 5 Sternen

Was ist der richtige Durchmesser für Festmacherleinen?

Die ideale Festmacherleine für dein Boot muss diversen Anforderungen genügen. Als erstes muss sie natürlich für die Yacht genügend Haltbarkeit aufweisen. Damit sind wir beim Thema Bruchlast. So wird die maximal auf eine Leine wirkende Kraft bezeichnet, die auf Festmacherleinen wirken kann bis er bricht. Diese Bruchlast ist abhängig von Material und Herstellungsart der Leine, und vor allen Dingen von der Größe deines Bootes. 

Die Größe der Yacht bestimmt den Durchmesser der Leinen. Die meisten Festmacherleinen sind aus Polyamid oder Polyester gefertigt. Wird Polypropylen als Material für die Festmacherleine verwendet, sind 2mm zusätzlich zu berücksichtigen. Als Faustregel für Yachten bis ca. 16 Meter Länge gilt:


Bootslänge in Metern +2 = Durchmesser der Leine in Millimeter

Menge und Länge der Festmacherleinen bestimmen

Um sicher an Steg, Pier oder Kaimauer fest zu machen, solltest du mindestens vier Landleinen an Bord besitzen: Eine Vor- bzw. Bugleine (vom Bug nach vorne), eine Vorspring (vom Bug zur Stegmitte zwischen Bug und Heck), eine Achterleine (vom Heck nach hinten) und eine Achterspring (vom Heck zur Stegmitte zwischen Bug und Heck). 

Willst du auf Nummer sicher gehen, kannst du zusätzlich noch zwei Brustleinen anbringen. Die achtere Brustleine verläuft vom Heck zum Poller der Vorspring. Die vordere Brustleine vom Bug zum Poller der Achterspring. Wird dein Boot so vertäut, liegt es auch bei Schwell fest an Ort und Stelle und kann dir nicht hin und her rutschen. 

Achterleine und Vorleine sollten in etwa die 1 bis 1,5-fache deiner Bootslänge haben. Die beiden Springleinen die 1,5 bis 2-fache Bootslänge. Die Brustleinen dürfen auch etwas kürzer sein, da sie die geringste Distanz überbrücken. 

Besondere Gegebenheiten am Steg, wie zum Beispiel lange Bootsboxen mit Heckpfählen oder ein seitlich in der Bootsbox angebrachter Steg, erfordern unter Umständen kürzere oder längere Leinen. Sie sind auch dann sinnvoll, wenn Festmacherleinen bei Sturm und Wellengang doppelt genommen werden sollen. Damit kann der Ruck von den Leinen verteilt werden und dein Boot liegt ruhiger.

Wie werden Festmacher gefertigt?

Geschlagene (bzw. gedrehte) Festmacher besteht aus drei oder vier Kardeelen (Strängen) die umeinander gedreht sind. Die Vorteile dieser Herstellung liegen in der großen Elastizität und damit in der guten Dämpfung die diese Festmacherleinen besitzen. Sie sind auch für den im Spleißen wenig geübten Skipper gut zu bearbeiten. Beachte dabei aber, dass die Drehung und Drehrichtung des Tauwerks nicht verloren geht. Ansonsten geht die Leine auf und die einzelnen Kardeele lösen sich auf. 

Bei geflochtenen Festmacherleinen sind mehrere Kardeele in einem Kern-Mantel-Geflecht miteinander verflochten. Die Leinen erhalten dabei – anders als bei geschlagenem Tauwerk – eine glatte Oberfläche und sind nicht in eine Richtung gedreht. Allerdings ist geflochtenes Tauwerk schwieriger bis gar nicht zu spleißen. Nämlich dann, wenn das Kerngeflecht und das Mantelgeflecht sehr dicht und eng aufeinander verarbeitet sind. Auch die Dehnfähigkeit ist geringer als bei geflochtenem Tauwerk. 

Vierkantgeflecht (auch Quadratgeflecht) ist für Festmacherleinen besonders vorteilhaft. Es heißt so, weil vier Kardeele so verflochten werden, dass sich ein annähernd quadratischer Querschnitt ergibt. Vierkantgeflecht, auch Squareline genannt, weist eine besonders hohe Dehnfähigkeit auf, lässt sich gut auf Klampen belegen und neigt nicht dazu sich zu verdrehen (vertörnen).


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Ruckdämpfung von Festmacherleinen steigern 

Auf die Leinen aufkommender Ruck und Zug ist dafür verantwortlich, dass deine Yacht im Schwell unruhig liegt. Das führt nicht nur zu ungemütlichen Tagen und unruhigen Nächten an Bord, sondern es kommt auch zu Materialermüdung der Festmacherleinen und in den Verschraubungen von Klampen, Ösen sowie Klüsen. 

Je mehr Dehnung eine Leine aufweisen kann, desto größer ist ihre Dämpfungseigenschaft. Werden Festmacherleinen doppelt genommen, verteilt sich die auf sie wirkende Kraft und damit auch auf die Beschläge an Bord. Vorausgesetzt, die Leinen sind in entsprechender Länge vorhanden. 

Um Leinen und Beschläge zu schonen, empfehlen wir Ruckdämpfer einzusetzen. Sie bestehen entweder aus Gummi oder aus einer Stahlfeder und vermindern die aufkommenden Kräfte erheblich. Bei uns im Shop findest du Ruckdämpfer führenden Marken, wie UnimerForsheda und TheSnubber.

2er Set Forsheda Ruckdämpfer - Länge 49cm, 14-16mm Tau

Durchschnittliche Bewertung von 4.9 von 5 Sternen

Talamex Ruckdämpfer - Länge 15cm, 10-12mm Tau

Durchschnittliche Bewertung von 4.8 von 5 Sternen

Unimer 2er-Set Ruckdämpfer Smart Snubber - 20mm Tau

Durchschnittliche Bewertung von 0 von 5 Sternen

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Weiteres nützliches Zubehör 

Da die Festmacherleinen häufig sehr lang und schwer sind und das Schiff nicht direkt an der Kaimauer anliegt, besteht die Schwierigkeit die Leinen an Land zu bringen. Hierfür wird eine Wurfleine verwendet, die an die Festmacherleine gebunden wird. Am vorderen Ende der Wurfleine befindet sich meist ein Wurfleinenknoten (Affenfaust), der für mehr Gewicht sorgt und somit das Werfen und Zielen der Leine erleichtert.

 Ebenfalls hilfreich zum Anlegen sind Bootshaken. Besonders empfehlenswert sind die innovativen Haken von Hook & Moor. Diese haben einen speziell entwickelten Mechanismus, mit dem du in einer einzigen flüssigen Bewegung die Leine zum Festmachen einfädeln kannst.

Hook & Moor Vario 3 Teleskop-Bootshaken, Länge 100-180cm

Durchschnittliche Bewertung von 4.8 von 5 Sternen

Eingespleißtes Auge im Festmacher?

Wenn deine Yacht einen festen Liegeplatz hat und dort die meiste Zeit im Jahr liegt, ist es für schnelles An- und Ablegen vorteilhaft, wenn du die Festmacherleinen fest am Steg anbringst und beim Ablegen dort lässt. Du kannst sie dann bei der Rückkehr einfach mit einem Auge über die Klampen an Bord belegen. Das geht schnell und ist vor allem bei einer weniger geübten Crew sicherer als bei Festmacherleinen ohne Auge. Diese musst du nämlich immer wieder neu an Steg und Boot belegen. 

Voraussetzungen dafür sind korrekt angepasste Leinenlängen und eingespleißte Augen auf der Bootsseite zum Überlegen auf die Klampen. Du solltest niemals die Augen nur mit Knoten (z.B. einem Palsteg) in die Festmacherleinen einarbeiten. Die Bruchlast der Leine vermindert sich um bis zu 50% gegenüber einem Spleiß. Verbleiben die Festmacherleinen am Steg, musst du daran denken, dass du auch einen zweiten Satz Leinen an Bord hast. Schließlich muss dein Boot auch in Schleusen und in anderen Häfen sicher liegen.

Was tun, wenn deine Festmacherleine hart und spröde wird? 

Selbst deine neuen Festmacherleinen können bereits nach einigen Wochen in Seegewässern härter werden. Verantwortlich dafür ist das Salz im Wasser. Beim Trocknen bleibt es in der Leine und härtet sie aus. Durch Spülen mit Süßwasser kannst du das Salz leicht wieder ausspülen. Spätestens nach jeder Saison solltest du deine Festmacherleinen deshalb immer reinigen. Ist deine Festmacherleine stärker verschmutzt, kannst du dazu auch eine geringe Menge Feinwaschmittel dazu geben. Allerdings nur, wenn du es zum Schluss auch gut ausspülst. 

Mit der Zeit verlieren alle Leinen ihre Dehnfähigkeit und spätestens wenn sich erste Auflösungserscheinungen, wie abgeriebene oder brüchige Fasern zeigen, solltest du diese Leine ersetzen. Entweder durch neue, vorkonfektionierte Festmacher in passender Länge und mit eingespleißten Augen oder aber als Meterware. Dann hast du als Skipper, mit dem Spleißen der Leinen wieder eine Aufgabe, um die langen Wintertage bis zu deinem nächsten Törn zu überbrücken.

In unserem Ratgeber zu Tauwerk für Boote findest du weitere Informationen über alle weiteren Leinen an Bord.

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